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Alt 03.11.2007, 20:58
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Registriert seit: 14.05.2006
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Hallo Mona!
Ja, sicherlich habe ich damals Signale ausgesandt, daß ich nicht unbedingt auf die Krankheit angesprochen werden wollte. Hätte ich in dem Moment auch wirklich nicht, denn es war alles noch zu frisch. Aber mich hätte es gefreut, wenn man auch uns an den Tisch gebeten hätte, wenn man mir einfach mal einen Arm auf die Schulter gelegt hätte, etwas non-verbale Kommunikation oder small-talk. Ich fühlte mich noch ausgegrenzter als vorher.
Letztendendes nehme ich das so hin und bin auch keinem böse. Mein Gefühl war nur grenzenlos traurig damals.
Jetzt ist es so, daß ich schon deutlich mache, mit wem ich darüber reden will und mit wem nicht. Das zeigt sich schon in der Antwort auf die Frage "Wie geht es?" Entweder erzähle ich es oder ich sage nur "gut".
Was ich aber eigentlich schlimm finde, ist, daß die Menschen solche Schwierigkeiten mit Krebskranken haben. Es ist wirklich die eigene Angst vor dem Krebs und dem Tod, die sie zum Schweigen bringt. Hätte ich einen Herzinfarkt oder keine Ahnung was, ein gebrochenes Bein, würden sie einem noch einen Stuhl anbieten und einem dem Teller an dem kalten Büffet füllen. Aber nicht, wenn Du Krebs hast. Das ist das, was ich unter dem Strich als sehr belastend empfinde. Und ich muß ehrlich sagen, ein richtiges Verständnis habe ich dafür nicht. Ich bin da anders und war es schon immer. Ich gehe Menschen nicht aus dem Weg, die es schwer haben. Ich gehe zu ihnen.

Aber danke für Deine Gedanken dazu.

Liebe Grüße,
hope
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