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Alt 01.11.2007, 09:27
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Liebe Ines,

ich teile Deine Erfahrungen mit den Mitmenschen durchaus.

Während der Krankheit meiner Mutter stellte ich wirklich fest, dass sich bei den Freundschaften der Spreu vom Weizen trennt.

Ich war beileibe kein Mensch, der sofort in Tränen ausbrach, wenn man mich auf meine Mami ansprach. Im Gegenteil, ich weinte während der Krankheit genau 1 mal - alleine daheim. Ich war gefasst - ich schrieb oft, ich funktionierte. Es waren nicht viele Emotionen da. Also konnte man mich "gefahrlos" ansprechen.

Die wirklich guten Freunde bekamen das auch hin, riefen mich an, fragten auch nach meiner Mami - mit wirklichem Interesse.

Zwei blieben auf der Strecke. Sie konnten mit dem Thema nicht umgehen. Ich sagte ihnen noch: Wenn es Euch unangenehm ist, Ihr müßt nicht nach meiner Mami fragen. Von mir aus erzähle ich auch nichts, ich weiß, dass nicht jeder damit umgehen kann.

Und was war? Gar nichts mehr. Kein Anruf, nichts. Wenn ich sie auf der Straße getroffen habe - kurzer Gruß und man sah, dass sie sich ein Mauseloch gewünscht haben, wo sie verschwinden können.

Ich muß sagen, dass ich daraufhin auch nichts mehr weiter in Sachen Freundschaft unternommen habe. Ich hatte beiden den Weg geebnet - aber auch das nützte nichts. Ich hab mich gefragt, ob ich noch mehr unternehmen müsste, aber festgestellt, dass mir doch daran nichts mehr liegt. Ich war zu sehr enttäuscht. Also ließ ich es.

LG

Astrid
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