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Alt 28.10.2007, 23:47
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SaskiaAntonia SaskiaAntonia ist offline
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Registriert seit: 27.10.2007
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Standard AW: Angst, dass wir daran zerbrechen

Hallo,
also, nun möchte ich hier auch mal einiges los werden. Gerade was die beiträge über das "verstoßen" des "Alkis" betrifft. Einerseits ist das schon eine richtige Antwort, dass man jemanden erst fallen lassen muss, damit er aufwacht, auch wenn das nicht immer der Fall ist. Aber ich muss dazu sagen, es gibt Situationen, da ist das nicht so einfach, gerade in dieser. Ich kenne diese Situation genau, denn eigentlich ist sie meine eigene.
Mit meinem Vater im ruhigen zu reden ist unsinn, denn er behauptet dann immer sowas wie "Ich hab ja garnicht soviel getrunken" und der "beste" Spruch war: " Ich vertrag viel mehr, ich kann nach 5 Bier noch Autofahren" Meine Antwort auf sowas ist ganz simpel:"Das ist ja dann schon schlimm genug!" Er wird nicht aufhören, egal was ich mache. Das ist was, da muss er selber drauf kommen. Er wird auch nicht aufhören, wenn ich nun sage, weißt du was, ich mag nix mehr mit dir zu tun haben, denn wenn er getrunken hat und mir dumm kommt bekommt er die Retour sofort. Ich habe auch schon angedroht demnächst, wenn niemand da ist jeglichen Alkohol aus dem Haus zu entfernen. Noch denkt er es sind leerre Worte... aber....!

Zu sagen, "deine Mutter hat das verdient" ist denke ich nicht wirklich richtig! Natürlich suchen sich unsere Mütter aus, da zu bleiben, aber vielleicht sollte man da auch einfach mal existenzängste sehen, die wirklich gravierend sind. Und es ist ja nicht so, dass sie ihre Männer nicht lieben würden, das tun sie und das macht es umso schwerer. Und manchmal vermute ich, dass unsere Mütter in sich auch das Gefühl haben, das verdient zu haben und deswegen nicht ausbrechen. Aber verdient hat das niemand! Dann müßte es jedes gutgläubige Kind verdient haben mißbraucht zu werden und jede Frau, die geschlagen oder vergewaltigt wird auch, nur weil sie vielleicht nicht genug selbstvertrauen hat zu gehen. Das, was da am Ende raus kommt ist ein schleichender Prozess der Abhängigkeiten, der sich über Jahre hin aufbaut und niemand schafft es da von heute auf morgen auszubrechen. Wenn man das nicht erlebt kann man schnell sagen "wie dumm bist du dass du da bleibst".
Zu dem "einer schlägt quer und 3 ziehen aus".. tja, wenn konsequenzen, warum dann nicht diese? Streiten, dass der andere auszieht, der doch garnicht weg will? was soll das bringen?
Ich denke, einen Grund für das trinken des Vaters zu suchen ist unsinnig, denn der Grund steht eigentlich schon in jedem Beitrag. Die Angst um das Leben der Frau, die der Mann lieb (so absurd das auch klingen mag), das nicht-akzeptieren- können und nicht- über- gefühle-reden- können. Eigetnlich ein Stück hilflosigkeit und die wird ärgerlich auf genau die Person projeziert, die "an dem Gefühl" schuld ist.
Kein erwachsener Mann wird sich von seiner Tochter irgendwo einweisen lassen. Und dass verstoßen.... glaub mir, auch das bringt nichts, denn diese Spezies denkt, sie wären im Recht.
Und dazu kommt dann noch diese belastende Krankheit, die sowieso alle kaputt macht. Ich weiß, was es heißt für die ganze Familie stark zu sein. Alle wollen meine Mutter nicht belasten und rufen deswegen bei mir an. Mein Vater,meine Oma´s, meine Tanten und Onkel und Freunde meiner Mutter. Und meine Mutter natürlich auch.Meine Oma hat heute gesagt "Mein Gott Kind, bist du stark!" Bin ich das? Weiß nicht, eigentlich nicht, aber wenn ich aufhöre stark zu sein... wer ist denn dann noch da, um stark zu sein? Diese Krankheit steht im moment im Vordergrund, alles andere kommt danach und das ist schwer zu akzeptieren, auch für Ehemänner. Das ist wie mit Kindern... Hauptsache Aufmerksamkeit und wenn es negative ist. Aber ich denke, man sollte eins nach dem anderen angehen, auch wenn dieses Alkoholproblem zusätzlich belastet, so ist es doch meißt "langwieriger und schwieriger" zu bewältigen, weil hier nicht nur der Körper sondern vor allem die Seele geheilt werden muss und da ist die Mithilfe und das Akzeptieren des Kranken gefordert. Man sollte nicht "Alki" mit "Alki" vergleichen, denn jeder ist individuell und auf seine Weise krank.

Mein Tip, sobald du ein dummes Wort hörst, dreh ihm den Rücken zu und höre nicht hin. so schwer das auch fällt. Geh ihm aus dem Weg und versuche nicht zu diskutieren, denn das schaukelt sich hoch. Ein Wort reicht meißtens aus. Mein Vater sagte mal zu meiner Tochter " Tritt mich nur wenn du das Echo vertragen kannst" Meine antwort" Wir gehen sofort, dass muss sich mein Kind bestimmt nicht sagen lassen" Er versuchte zu diskutieren worauf ich nicht eingegangen bin, er hat sie geärgert und sie wußte sich irgendwann nicht mehr zu helfen. Das habe ich noch gesagt und bin dann auf nichts mehr eingegangen. Er stand wortlos auf und ging und mein Kind hat ihn Tage danach auf einem Fest nicht beachtet... da hat er wirklich gemerkt, dass er was falsch gemacht hat. Auch deine Mutter sollte so reagieren. Lasst ihn stehn und reden und am besten ignoriert ihr in, bis ihm das Lichtleich aufgeht. Das wäre ein erster Schritt um euch aus dem Scheiß zu halten. Wenn deine Mutter wieder "gesünder" ist.. kann man überlegen, was der zweite Schritt ist!

Ich könnte noch ne Menge schreiben, aber ich müßte alles noch mal lesen um nicht alles doppelt und dreifach zu schreiben,... und ehrlich??? Keine Lust mehr heute

Viel Kraft und alles alles Liebe
Rebecka
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