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Alt 28.10.2007, 13:04
Katty Katty ist offline
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Registriert seit: 11.08.2007
Ort: Hamburg
Beiträge: 51
Standard AW: Jetzt kommt lange lange nichts

Lieber Roger !!
Es tut mir sehr,sehr leid um Deine Frau, Deinen Schiegervater und um Dich - und weiss, wie es Dir gerade geht....
Wir können uns hier nur gegenseitig wünschen, dass wir irgendwann wieder mit den Füssen auf die Erde kommen - auch, wenn ich selbst überhaupt keine Vorstellung habe, wie und wann das wieder möglich sein soll....
Es ist wirklich ungeheuerlich, was Du vom Umgang mit Deinem Schwiegervater schreibst....!!!!
Ja, bitte - ich würde gern über PN die Namen der Kliniken erfahren, da ich auch in Hamburg lebe....
Mein Mann wurde im Israelitischen Krankenhaus - in enger Zusammenarbeit mit der UniKlinik - behandelt. Von dort kann ich nur das Beste schreiben...Der Umgang war immer sehr offen und ehrlich, aber auch sehr, sehr liebevoll und bedachtsam - nicht nur vom Pflegepersonal, sondern auch von Seiten der Ärzte...Seine spätere Entscheidung zum Therapieabbruch wurde dann auch ohne Wenn und Aber akzeptiert, ohne irgendwelche "beleidigten" Reaktionen...
Trotzdem waren sie immer für uns da, was für mich gerade in der Endphase so sehr wichtig war...
Denn im Gegensatz dazu hatten wir es hier mit einer völlig interessenlosen Hausärztin zu tun. Sie hat meinen Mann einmal besucht und ihm Morphium-TABLETTEN mitgebracht, obwohl er gar nichts mehr schlucken konnte...Auf meinen diesbezüglichen Hinweis meinte sie nur:"Was Anderes habe ich nicht"!!
Naja, immerhin hat sie mir ein Rezept für entsprechende Spritzen hier gelassen und mir eine sehr geringe Dosierung dafür "vorgeschrieben"...Zu weiteren Hausbesuchen hatte sie "keine Zeit"!! "Dann muss er eben ins Krankenhaus, kann ja nicht alles nach seinem Kopf gehen!", war ihre Meinung...
Mein Schatz aber, hatte sich strikt geweigert nochmal in die Klinik zu gehen - es war nun mal noch sein einziger Wunsch hier bei mir, in seinem Zuhause zu sterben!!! Und dort kannte man ihn nach der gemeinsamen Zeit gut genug, um zu wissen, wie wichtig das für ihn war....
Ich konnte dort wirklich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen - es war immer jemand für mich da...Wenn ein sofortiges Gespräch nicht möglich war, wurde schnellstmöglich zurück gerufen...Sie haben telefonisch die Morphiumdosis erhöht und mich aufgefordert, nicht zu ängstlich damit zu sein..."Hauptsache, er leidet keine Schmerzen..Die höchstmögliche Dosierung ist in Ordnung!!"...Ich konnte auch alle anderen Fragen und Ängste loswerden - sie haben versucht, mir das Geschehen zu erkären und wo es möglich war, Tips gegeben, wie ich ihm Erleichterung verschaffen kann..Es gab auch immer die Frage nach meinem eigenen Befinden - und auch hier wieder hilfreiche Hinweise...
Ja, so kann`s auch gehen.....Nach Deinem Beitrag empfinde ich doppelte Dankbarkeit dafür....

Liebe Grüsse!!
Katty
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