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Alt 20.10.2007, 21:51
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard Wie kann ich einer Betroffenen wirklich helfen - aus Sicht von Betroffenen

Hallo Mädels,

eigentlich bin ich ja im LK-Forum zuhause (Mutter, vor 2 Monaten verstorben). Ich hab somit eigentlich schon Erfahrung im Umgang mit Betroffenen, aber bei einer Bekannten bin ich etwas überfordert.

Eine Mutter aus der Fußballmannschaft meines Sohnes hat Brustkrebs. Festgestellt wurde es wohl im Mai, es folgte eine brusterhaltende OP. Keine Chemo, keine Bestrahlung, sie bekommt jetzt Tamoxifen und Zoladex.

Sie will sich nicht informieren, sie hat Angst, dass sie Berichte noch mehr runterziehen. Deshalb weiß sie auch nichts Näheres.

ABER: Ich sehe ihr jeden Samstag auf dem Fußballfeld an, wie sehr sie sich psychisch quält. Sie öffnet sich mir gegenüber auch immer sofort. Sie hat Angst, richtig Angst, weil ihre Kinder halt auch erst 13 und 10 sind. Und sie alleinerziehend ist.

Ihr größtes Problem ist, dass sie auf jedes noch so kleines Zeichen achtet, was ihr Körper sagt. Da zwickt es, da zwackt es - ich kann es ihr so gut nachempfinden, sie bricht absolut in Panik aus, dass es Metas sein könnten, dass sie kaum mehr zur Ruhe kommt. Ich hab zwar momentan ähnliche psychische Problemchen mit Zwick und Zwack, weil ich einfach aufgrund der Begleitung meiner Mami Angst habe, die nächste beim Krebs zu sein und ich auch bei jedem Zwicken an Krebs denke. Ich kanns aber steuern, meine Bekannte nicht.

Ich hab sie soweit gebracht, dass sie zumindest zu meinem HA geht, der psychosomatische Grundbehandlung mit übernimmt. Einfach, um einen Anfang zu machen. Ich hab mit ihm sehr gute Erfahrungen gemacht.

Aber wie kann ich ihr weiterhelfen? Diese Gefühle sind sicher normal, auch die Panik, aber wie unterstütze ich sie? Zum Arzt schicken? Beruhigen?

Mir tut es in der Seele weh, wenn ich sehe, wie ein Mensch psychisch fertig ist. Ich kann da nicht wegschauen, es schwimmen Tränen in den Augen ... alles.

Was hat Euch geholfen, mit der Panik umzugehen?

LG

Astrid
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