Guten Morgen Zicklein,
diese ganze Heulerei hat einen wichtigen Sinn: man lässt Druck und Angst ab. Ich nenne das immer mein Überlaufventil und ich finde weinen sehr wichtig.
Als ich am Anfang meiner Meeresfruchtgeschichte stand, war da erstmal so ein Glasglockengefühl, der Arzt sagte mir die Diagnose und ich hab mit ihm ganz cool den 'Fall' diskutiert. Ich war total ruhig in mir, rückblickend weiß ich ich stand neben mir und hab nur funktioniert.
Den ersten richtigen Heulanfall hatte ich dann als ich zum ersten Mal auf Station war um die Beckenkammstanze etc. vorzubereiten. Als diese vielen kranken Menschen gesehen habe die da über die Flure schlichen. Meine Älteste war beim einchecken dabei und ich kurz davor abzuhauen...
Sie hat mich dann wieder runter gefahren und ich bin natürlich geblieben.
Ich hatte das Gefühl die sind alle schwerkrank und ich, ich hab doch nur so'n bißchen Lymphdrüsenkrebs
Erst als es dann endlich mit der Chemo losging, ging es mir besser. Zum einen psychisch, weil endlich was in Richtung gesund werden passierte und zum anderen körperlich, weil bereits die erste Chemo voll reingehauen hat. Positiv gemeint. Denn vorher hatte ich jede Nacht heftigste Schmerzen, und die Schwellung am Hals war fast über Nacht halbiert. Schmerzen waren komplett weg. Nie wieder gekommen
Inzwischen heul ich nicht mehr wg. der Erkrankung, nur noch bei Schnulzfilmen
Schönen Tag Dir
Beate
P.S.: Auf nach Cuxhaven...