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Alt 15.10.2007, 00:31
Angie70 Angie70 ist offline
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Standard AW: Psychische Störungen durch GBM?

Danke für Eure Antworten,

meine Mutter hat die Bestrahlung fast geschafft. Ich hoffe sehr, dass es danach ein wenig besser wird, zumindest für eine Zeit lang. Die Tatsache, dass es ihr am Freitag Abend (nach 5 Bestrahlungstagen) immer am schlechtesten geht...sie ist dann oft sehr verwirrt und man kann sich kaum normal mit ihr unterhalten....im Laufe des Wochenendes aber meist ein bisschen besser und Montags morgen am besten....dann kann man sich fast normal mit ihr unterhalten...scheint ja dafür zu sprechen, dass es an der Bestrahlung liegt.

Meinem Vater und mir fällt es am schwersten, weil wir auch am nächsten dran sind, einzusehen, dass sie streckenweise einfach "nicht mehr zurechnungsfähig" ist. Ich finde immer noch, dass das schlimm klingt, und es tut mir weh, aber ich kann es einfach nicht ändern. Schließlich war sie noch vor 3 Monaten ein sehr aktiver Mensch, der ehrenamtlich engagiert war mitten im Leben stand und sich immer um alle gekümmert hat. Inzwischen ist meine Mutter durch das Kortison sehr stark aufgedunsen vor allem im Gesicht (obwohl sie ja zunächst abgenommen hatte) und es fällt ihr immer noch sehr schwer sich zu bewegen. Der medizinische Dienst hat sie auf Anhieb in Pflegestufe II eingestuft.

Am Freitag werde ich sie zu ihrem Bruder fahren, der sich eine Zeitlang um sie kümmern wird (vielleicht 2 Wochen). Danach hoffen wir alle, dass sich ihr Zustand so weit bessert, das sie eine AHB oder ReHa machen kann. klingt auch schlimm, aber mein Vater muss dringend auch ein wenig zur Ruhe kommen, sonst kippt er um (er ist schwer herzkrank). In der Eha hoffen wir alle, dass sich ihr Zustand so weit wieder bessert, dass es zu Hasue wieder besser funktioniert. Wenn das nicht der Fall sein sollte, müssen wir bis dahin eine Hilfe für zu Hause organisieren, die bei meinem Eltern wohnt.

Von ärztlicher Seite sind wir immer noch nicht besonders gut betreut finde ich. Immerhin hat der Hausarzt nach wochenlangem Betteln zugestimmt, ein Privatrezept für H15 auszustellen. Im Krankenhaus telefoniere ich meistens den Ärzten hinterher und erreiche selten jemanden. Nun haben sie ihr Glycerin (?) verschrieben, weil das auch gut gegen das Ödem helfen soll, aber keiner hat uns gesagt, wie es eigentlich verabreicht wird ??? Und der Hausarzt kann auch nix damit anfangen.

Mir tut es immer noch täglich weh, dass meine Mutter nicht mehr so ist, wie ich sie kannte....ich hoffe so sehr, dass ich noch einmal die Gelegenheit bekomme, richtig mit meiner Mutter zu reden, so dass sie mich versteht und auch an meiner Welt Anteil nimmt, so wie früher....wenigstens ein bisschen...

Ich gehe jetzt auch zu einer psychologischen Beratung....das tut mir ziemlich gut....wir brauchen wohl alle noch viel Kraft auf diesem furchbaren Weg.

Allerdings muss ich auch sagen, dass es sogar in all dem Schlimmen auch Positives gibt. Früher hat sich meine Mutter eben um alles und alle gekümmert und nun müssen wir das tun und kommen uns dadurch viel näher....z.B. meinem Vater und auch meinen Geschwistern....als es ohne die Krankheit meiner Mutter wäre....hätte ich lieber anders erfahren, aber danach wird man ja nicht gefragt.

Ich danke Euch für Eure Anteilnahme und wünsche auch Euch viel Kraft

angie
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