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Alt 23.06.2003, 23:19
Christa1 Christa1 ist offline
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Standard wie kann ich moralisch unterstützen?

Hallo Diana,

Mutter bekommt insgesamt 9 Chemos, einmal die Woche, und wir sind erst bei der 6. angekommen. Also wissen wir absolut noch nicht, ob die Chemo anschlägt, die Untersuchungen werden wohl erst im Anschluß durchgeführt. Eigentlich ist die Chemo bei einem Großzeller auch nicht sooo erfolgreich, aber ich hoff eben, der Tumor und die Metastasen, die Mutter bereits in der Lunge hat, werden im Wachstum gestoppt.
Naja, die Haare, sie sind bei meiner Mutter lediglich sehr dünn geworden, aber wir haben alle in der Familie nicht gerade eine dicke Lockenpracht. Eine Perücke hat sie bereits verschrieben bekommen, aber es geht momentan noch ohne. Es kommt eben drauf an, welche Chemotherapeutika eingesetzt werden. Bei manchen kann es schon sein, daß innerhalb von einigen Tagen sich die Haarpracht verabschiedet. Aber wenn es nur das ist, kann man mit leben. Sicher, für eine Frau ist das wohl schlimmer als für einen Mann. Aber ich hab schon oft gehört, daß nach dem Haarausfall die Haare viel schöner nachwachsen würden... Sicher, ich hatte am Anfang da auch Probleme, wenn ich mir meine Mutter mit Glatze vorgestellt hab ;-).

Und nun hoff und denk eben erst einmal an die 98 %, daß deiner Mutter geholfen werden kann!!! Die 2 %, gut das Risiko ist drin, aber es sieht doch insgesamt sehr gut aus. Also Kopf hoch!

Laß deiner Mutter etwas Zeit, stell dir einfach vor, wie du dich fühlen würdest, wenn dir diese Diagnose an den Kopf geknallt wird. Telefon muß nicht unbedingt zum jetzigen Zeitpunkt sein, besuch sie, so oft du kannst und du kannst ja jederzeit mit Sicherheit bei der Station anrufen, die Schwestern und Pfleger sind da, so meine Erfahrung, sehr hilfsbereit.

Ich weiß, in der Anfangszeit ist es verdammt schwer, mit dieser Erkrankung klarzukommen. Aber was bleibt uns übrig, wir müssen uns damit auseinandersetzen, auch wenn es schwer ist. Eigentlich ist es für mich auch noch völliges Neuland, oft fühlt man sich auch völlig überfordert.

Alles Liebe für dich und deine Mutter

Christa
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