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Alt 29.09.2007, 02:06
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 425
Standard AW: Ein Ende setzen!

Hallo,

Zitat:
Zitat von Erzwolf Beitrag anzeigen
Ja Stefan, ich war vor ein paar Jahren mal in einer ähnlichen Situation. Ich habe mir Sorgen um einen Menschen gemacht, bin sogar mit Freundinnen an einem Donnerstag zum psychologischen Dienst beim Gesundheitsamt gewesen.
Ein schwerer Fehler. Konntest du damals natürlich nicht wissen. Aber eine Akte beim sozialpsychiatrischen Dienst der zuständigen Kommune ist für die Zukunft des Betroffenen so ziemlich das Schlimmste, was ihm passieren kann. Da kommt er nie mehr raus.

Zitat:
Urteile in so einer Situation, was ist zu welchem Zeitpunkt der richtige Weg und was ist der Falsche?
Natürlich hast du recht. Als Aussenstehender / Angehöriger handelt man bei sowas sicher erstmal "instinktiv", weil man helfen will. Aber die Kernfrage für mich bleibt: was passiert mit dem Menschen, dem man so "geholfen" hat, nach 2, 4 oder 8 Wochen? So hart es ist: es gibt von aussen keinerlei Möglichkeit, mit solch "formalen" Mitteln auch nur mittelfristig Einfluss zu nehmen. Die gibt es vielleicht mit Glück auf der persönlichen Ebene. Aber ganz sicher nicht auf der Ebene von Polizei-Notrufen.

Ich weiss es doch auch nicht :-( Ich hoffe nur, dass Mareike noch am Leben ist. Und da bin ich recht optimistisch. Weil der innere Schweinehund, der mit aller Macht am Leben klebt, doch ziemlich stark ist, wenn es hart auf hart kommt. Und wenn jemand um 19 Uhr noch nicht weiss, wie er sich das Leben nehmen will... dann ist eher unwahrscheinlich, dass er um 02.00 Uhr morgens schon Tatsachen geschaffen hat. Ja, ich weiss, das klingt herzlos. Aber ich weiss auch, dass Suizidale im Endstadium alle möglichen Suizid-Varianten wochenlang zwanghaft durchdenken, bevor sie sich (wenn überhaupt) für eine entscheiden. Und ich weiss auch, dass ich, wenn ich diesem Fall falsch liege, das niemals mehr vergessen werde - und Norma auf ewig Abbite leisten werde.

Viele Grüße,
Stefan