Liebe Nicole und liebe Marion,
lieb von Euch, dass Ihr nachfragt, wie es mir geht!
Es ist fast unglaublich, aber seit gestern geht es mir so gut, wie fast seit einem Jahr nicht mehr. Ich war gestern auf der Beerdigung meiner Ex-Schwiegermutter, dort traf ich alle lieben Verwandten wieder. Normalerweise kann ich 3 - 4 Stunden täglich etwas unternehmen, dann ist aber Schluss mit lustig, haue mich ins Bett und schlafe dann erst einmal eine gute Runde. Und gestern, von 8 Uhr morgens bis 20.00 Uhr gestern Abend topfit. Dafür bekam ich vorgestern eine Kostprobe auf die Schmerzen, die mir bisher erspart geblieben sind. Es war unbeschreiblich, wollte schon freiwillig ins Krankenhaus, weil ich dachte, das kannst du nicht überleben. So, wie es aussieht, bleibt es vorläufig bei dieser Kostprobe. Aber umso mehr tun mir hier alle Menschen leid, die mit diesen unerträglichen Tumorschmerzen leben müssen.
Ob die zur Zeit gegebene Chemotherapie mit Topotecan anschlägt, ist noch nicht erwiesen. Das erfahre ich erst in 14 Tagen. Aber eigentlich will ich nicht mehr in dieses CT, es wäre das 15. mal. Würde es lieber darauf ankommen lassen und erstmal so weiter machen, denn einerseits habe ich doch das gute Gefühl, dass es jetzt anschlägt. Also, Ihr beiden Lieben, man sieht wieder mal, die Hoffnung stirbt wirklich zuletzt. Zur Zeit schreibe ich allerdings im Strahlen-Forum, bin also noch nicht ganz von der Bildfläche verschwunden.
Ihr beiden, Euch natürlich auch alles Liebe
Ulla