Einzelnen Beitrag anzeigen
  #84  
Alt 24.08.2007, 11:16
estella estella ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.04.2007
Beiträge: 223
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo ihr Lieben,

so richtig wissen wir immer noch nicht, was die Chemo gebracht hat, denn bis man keine Endosonographie macht, kann man nicht vergleichen, ob sich der Tumor verändert hat. Am Montag wird mein Vater eingeliefert. Dr. Schumacher soll die CT Aufnahmen untersuchen, vorallem den Verdacht, in der Leber könne etwas sein. Zwar schließt man Metastasen aus, aber ganz ehrlich, beruhigt bin ich erst dann, wenn man eine Biopsie gemacht hat. Von "unbedeutener Kapselverkalkung" ist die Rede.
Im Bericht steht: "Keine Nachweis von Organ Metastasen". Allerdings hat man kleine Weichteilknötchen um den Tumor gefunden und das beunruhigt mich zutiefst.
Drei Lympfknoten sind auf jeden fall befallen, ander LK Auffälligkeiten hat man nicht entdeckt.
Mein Vater, der vor der Chemo völlig gelassen war, hat Angstvor derOP. Er sagt es nicht, aber ich kenne ihn gut genug,um zu wissen, was in ihm vorgeht. Ich verstehe die Angst nur zu gut - wie viele Stunden wird er auf dem OP Tisch liegen? Wird er die OP gut durchstehen? Was wird man letztendlich entdecken? Wie viel Lymphknoten sind wirklich befallen? Wie hat sich der Tumor verbreitet? Was ist mit der Leber?
Bei allem Vertrauen in die CT Aufnahmen: so richtig weiß man , was es ist, wenn man ihn aufmacht.
Ich bin erneut unglaublich nervös, weine los wegen Kleinigkeiten und habe Schwindelanfälle vor lauter Sorge. Mein Bruder wirkt etwas gelassener - vielleicht weil ich mal wieder sehr emmotional reagiere.

Am Sonntag kommt mein Onkel der Lehrer, der übrigens Angel heißt. Angel bedeutet Engel auf Spanisch. Wir Spanier tragen selsame Namen: Asuncion, ist ein Freuename und bedeutet Himmelfahrt. Milagro,heißt Wunder, Esperanza heißt Hoffnung. Der Männername Jesus braucht keien Übersetzung - auch den gibt es zuhauf.
Unser schrulliger "Engel" kommt und ich bin darüber heilfroh, denn mir graut vor den nächsten Tagen.

Was mich besonders traurig macht: meien älteste Nichte wird am 1 September eingeschult. Und mein Vater liegt zu dem Zeitpunkt hoffendlich auf der Intensivstaion und es geht ihm halbwegs gut. Auf der Feier wird er jedenfall nicht sein können. Das schmerzt sehr, denn er liebt seien enkel über alles...
Traurig,
e
Mit Zitat antworten