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Alt 01.06.2003, 13:03
Gast
 
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Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Lieber Rudolf,
ich wollte mich eigentlich nicht mehr in Deine "Unterhaltung" mit Walty einmischen, da ich denke, daß er genügend Hinweise bekommen hat, um SEINEN Weg in der medizinischen Nachsorge NUNMEHR SELBST zu finden.
Aber Deine Behauptung oder Vermutung, daß bei ihm Blasenspiegelungen überflüssig sind und wohl nur gemacht werden, damit der Urologe auch Geld verdient, halte ich für äußerst vermessen und anmaßend bzw. gefährlich!
Meinst Du nicht, daß Du damit einen Patienten masslos verunsicherst????

Soviel ich weiß und gelesen habe, hatte Walty 10 Tage vor Entfernung der Tumorniere eine OP ( vielleicht TUR??? ) wegen Blasentumor. Es ist also nicht auszuschließen, daß die Niere aufgrund des Blasentumors MITBETROFFEN war und der Nierentumor NICHT der Primärtumor war!!!

Also würde man in diesem Fall NICHT von einem Nierenzellkarzinom reden, sondern EVENTUELL von einem Blasenkarzinom mit Folgeschädigung der Niere. ( ICH würde mich jedoch dazu nur dann konkret äußern, wenn die Diagnose bzw. erfolgte Therapie ( TUR??? ) genau bekannt wäre.)

Und bei einem Blasenkarzinom ist die CYSTOSKOPIE in der Nachsorge absolute ERSTE WAHL!!!! und wird bestimmt nicht durchgeführt, damit der Urologe auch ein wenig Geld verdient! Sie ist in KEINEM Fall durch ein CT oder MRT zu ersetzen.

Nachfolgend habe ich Dir zur Verbesserung Deiner laienhaft - medizinischen Ratschläge ( die ich leider teilweise für gefährlich halte - siehe Deinen Eintrag zum Thema Radiofrequenztherapie - wo Du den Vorgang mit einer laparoskopischen Gallenblasen-OP verglichen hast, ohne zunächst darauf hinzuweisen - oder unter "Blasenkrebs", wo Du einer ängstlichen Patientin mit rezidivierenden Blasenentzündungen geschrieben hast, daß Du nicht glaubst, daß sie Blasenkrebs hat - bist Du Arzt und kannst Ferndiagnosen stellen??? ) einen Beitrag aus der Quelle: Dt. Krebsgesellschaft " kurzgefasste interdiszipinäre Leitlinien 2002, 3. Auflage 2002" kopiert.


Dt. Krebsgesellschaft: Kurzgefasste Interdisziplinäre Leitlinien 2002, 3. Auflage 2002
1. Nachsorge bei Harnblasenkarzinom.

Untersuchungsart:

Nach transurethraler Resektion mit kurativer Zielsetzung:

– Anamnese und klinische Befund
- Zystoskopie
– Sonographie Niere/ Harnblase/ Restharn
– bei Carcinoma in situ: Urinzytologie

Nach Zystektomie
– Anamnese und klinischer Befund
– Röntgenaufnahmen Thorax
– Labor: Kreatinin, Blutbild,
Blutgasanalyse,Elektrolyte
– Sonographie Niere/ Harnblase/ Restharn
– Urogramm
– weitere Untersuchungen (CT Becken) bei Symptomen

Untersuchungsfrequenz:
– im 1. und 2. Jahr alle 3 Monate
– im 3. und 4. Jahr alle 6 Monate
– ab 5. Jahr einmal jährlich Urogramm nach Zystektomie stets nur jährlich!
Dauer der Nachsorge: Wegen möglicher Komplikationen der Harnableitung lebenslänglich


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Ich möchte an dieser Stelle betonen, daß ich hier jedesmal aus meinen ERFAHRUNGEN nach über 20 Jahren Krankenpflege mit intensivmedizinischer Weiterbildung und jahrelanger Erfahrung auf dem Gebiet der Intensivmedizin sowie als stellvertretende Pflegedienstleitung mit intensivstem Kontakt zum ärztlichen Bereich berichte und NICHT "ala Dr. Sommer" aus einer Zeitung oder Illustrierten 2. Wahl. Ich bin der Meinung, daß in diesem Forum ERFAHRUNGEN ausgetauscht werden sollten! WENN medizinische Ratschläge ( sofern man überhaupt Ratschläge geben kann und sollte )gegeben werden, dann sollten sie doch bitte fundiert sein auf medizinischen Kenntnissen oder aus persönlichen Erfahrungen stammen. Es kann auch jeder, denke ich, schreiben, was ER in einem bestimmten Fall tun würde. Aber Vermutungen oder Behauptungen in der Art aufzustellen, wie Du es mit der Blasenspiegelung im obigen Fall getan hast, halte ich wirklich für äußerst vermessen und gefährlich!
Gleichzeitig möchte ich an dieser Stelle ebenfalls betonen, daß ich AUCH an dem Gebiet der Homöopathie = Naturheilkunde stark interessiert bin, auch in diesem Bereich klinische Erfahrung teilweise habe ( Mistel wurde und wird z. B. auch in der Klinik, in der ich gearbeitet habe eingesetzt ). Mein Mann nimmt übrigens schon seit Jahren homöopathische = naturheilkundliche Medikamente, die sich mit der Schulmedizin durchaus vertragen. Auch etlichen anderen alternativen Möglichkeiten ( z. B. Visualisierungen nach Simonton )stehe ich durchaus positiv gegenüber. Dies soll aber bitte nur am Rande bemerkt sein, damit nicht der Eindruck entsteht, ich stünde NUR auf dem Standpunkt der Schulmedizin!

Lieber Walty,
auch ein paar Worte an dieser Stelle an Dich. Ich habe mich nicht mehr persönlich an Dich gewandt, da es mir seinerzeit nicht verständlich war, daß Du aufgrund von fehlender Zeit des Krankenpflegepersonals in der Schweiz die Frage festgemacht hast, wie Du da in dieser Situaion um Himmels Willen noch auf weiteren Untersuchungen bestehen solltest. Dieser Zusammenhang ist mir auch heute noch nicht klar. Aber ich hoffe für Dich, daß Du DEINEN Weg mittlerweile gefunden hast. Es ist schon so, wie auch Heino aus seiner Erfahrung schreibt, daß man auf diesem Weg als Krebspatient sehr hartnäckig sein muß! Es kommt nur darauf an, WAS DU für Dich als wichtig erachtest.
In diesem Sinne alles Gute für Euch,
Ulrike
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