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Alt 19.07.2007, 23:38
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Standard AW: Pankreastumor - gutartig? Und dann?

Hallo Gudrun,

uh, das ist aber eine scharfe Reaktionen auf einen Beitrag von mir. Man muß Ärzten leider zugestehen, daß sie nicht alles wissen können, was veröffentlicht wird. Es ist vermutlich ja auch kein oft vorkommener Fall so schnell hintereinander.

Hintergrund für mein damaliges Posting war ein Gendefekt. Dieser kann für Prostatakrebs ebenso wie für BSDK verantwortlich sein. Das heißt aber nicht, daß es sich um eine Metastase des Prostatacarcinoms an der BSD handeln sollte, sondern es entwickeln sich tatsächlich - wenn das recht in Erinnerung habe - oft verschiedene Krebsarten durch diesen Defekt.

Bei pubmed am besten nach diesem Gendefekt schauen, es war glaube ich BRCA2. Suchbegriffe, ich gebe die meistens an, wenn ich auf pubmed verweise, gab es da welche im Ursprungsthread? Ansonsten: hereditary prostate cancer und pancreatic oder pancreas probieren. Ich hatte mindestens zwei gute Studien dazu gesehen. Handelte es sich bei dem Prostatakrebs um ein Adenocarcinom?

Die Aussage der Auswertungen besagt, soweit ich das noch zusammenbekomme, daß bei vererbten Prostacarcinomen - also bei einem vererbten Gendefekt - ein sehr hohes Risiko u.a. für Speiseröhren- und BSDK vorliegt und daß bei Prostatacarcinomen geraten wird, die Risikoorgane prophylaktisch in die Nachsorge einfliessen zu lassen. Das war die Hauptintention der Aufsätze.

Das Thema, das wirklich sehr interessant ist, hat ursprünglich eine Frau aus dem Brustkrebsforum aufgeworfen. Hier, also bei den Brustkrebspatientinnen, sind diese genetischen Zusammenhänge wohl gut bekannt. Wenn man sich mit einigen unterhält darüber, hat man immer den Eindruck, daß die Gynäkologen diese Themen gezielt ansprechen. Hier scheint man aufgrund dessen anders damit umzugehen hatte ich das Gefühl.
In dem Thread hatte sich auch eine andere Autorin gemeldet, die ein sehr umfangreiches Wissen auf diesem Gebiet hatte. Ich kann Dir sehr empfehlen, Dich mit ihr in Verbindung zu setzen (habe ich damals auch gemacht, wurde eine lange und interessante Konversation von der ich wirklich sehr viel mitgenommen habe.) Sie hat einen wahren Schatz an Informationen zu diesem Thema, kann die Zusammenhänge ganz toll und verständlich erklären und hat die (wissenschaftlichen) Quellen im Internet zur Vertiefung. Wenn Du den Thread findest, und diese Autorin, leider erinnere ich mich nicht an den Namen, siehst Du aber direkt im Kontext, dann solltest Du sie wirklich einmal ansprechen. Sie war auch sehr hilfsbereit, leider wurde das Thema - das ja für Angehörige vor allem interessant ist - nicht weiterverfolgt hier.

Du schreibst, es gäbe eine spezielle Chemo dafür. Diesen Satz habe ich nicht verstanden (?).

Wie gesagt, es gibt hier Autoren, die ein wesentlich fundierteres Wissen - ich hatte das wie gesagt nur einmal nachgelesen weil es so interessant war (Vererbung und Vorsorge) - haben und zudem sehr hilfsbereit sind. Ich denke, das wären die besseren Ansprechpartner für Dich. Und natürlich pubmed als objektivste Quelle zu diesem Thema.

Was man zuletzt noch bedenken sollte: Was meinst Du, wie lange der Tumor gebraucht hat um auf seine jetzige Größe zu kommen? Diese Teile wachsen nicht über Nacht.

Es ist wirklich schade, daß nicht alle Ärzte wenigstens einmal kurz nachschlagen können. Aber ich meine, man kann im Nachhinein niemanden etwas vorwerfen. Im anderen Thread hatte ich auch so scharf reagiert, weil diese These so fest im Raum stand - "kein Zusammenhang!!" - und es kurz zuvor aktuell war. Daraus zu folgern, daß etwas falsch gemacht wurde, sollte man nicht tun.
Für die Angehörigen interessant ist in diesem Zusammenhang die Untersuchung bei einem Humangenetiker, da ja auch die Nachkommen ein entsprechend hohes Risiko haben, wenn der Gendefekt vorliegt. Darüber wurde ich auch in dem Ursprungsthread aufgeklärt, hier hatte auch jemand sehr gut beschrieben wie das abläuft.

Ich hoffe, ich konnte Deine Wut etwas dämpfen.

vG, KL
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