AW: Omi - wie lange noch?
Liebe Anke,
ja, ich kenne dieses Gefühl auch, mein Vati hatte auch schon mal diese Phase, wo er wie eine Art Halluzinationen hatte - es hat mich sehr erschreckt, weil ich das überhaupt nicht kannte. Man hat uns dann gesagt, das käme u.a. von den Schmerzpflastern u. der Chemo, der Körper reagiert auf diese ungewohnte Situation drauf. Mittlerweile hat er das z.Z. nicht, aber dafür halt andere Sachen, die sicher ebenfalls Nebenwirkungen sind.
Ja, diese ganze Palette der Gefühle rauf u. runter raubt allen ganz schön Kraft, aber man kann nur versuchen, einigermaßen mit Ruhe drauf zu reagieren (ist aber nicht einfach, ich weiß). Die Ruhe überträgt sich dann auch auf den Betroffenen, habe ich bei meinem Pa festgestellt (nehme manchmal Vivinox, das ist was Pflanzliches zur Beruhigung, hilft zwar auch nicht immer, aber besser als nichts). Gestern war er z.B. sehr depressiv, hat viel geweint - ich bin eigentlich auch eine richtige Heulsuse, aber in dem Moment versuche ich dann, mich zusammenzureissen u. Ruhe auszustrahlen. Wie es dann hinterher bei mir aussieht, ist wurscht, er kriegt das nicht mit.
Deine Omi wird deine Anwesenheit auf alle Fälle spüren, da sei ganz sicher! Streichel sie einfach mal, das wird ihr guttun.
liebe Grüsse
Ute
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Betroffener: mein Papi (Jahrgang 1930) Diagnose 14.5.07 BSDK mit Lungenmetas inoperabel, Chemo mit Gemzatibin + Tarceva, Zunahme Lungenmetas + Lymphknotenbefall - Chemo wurde im Oktober eingestellt; seit 4.12.07 Lebermetas, zusätzlich Lungenentzündung. Eingeschlafen am 8.12.2007
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