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Alt 19.06.2007, 14:06
Deibel Deibel ist offline
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Standard AW: Rektumkarzinom und Rezidiv

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten.

Ich muß jetzt wohl doch mal ein bißchen ausführlicher werden, damit ihr nicht denkt, ich bin leicht tütü, weil Ärzte mir alles erzählen können. Das Gegenteil ist der Fall. Übrigens chaosbarthi, ich habe es schriftlich, daß ich nur eine symptomorientierte Nachsorge benötige, was laut Arzt bedeutet, wenn Schmerzen auftauchen, ab zur Nachsorge.

Ich wohne in einem kleinen Dorf bei Wesel (am Niederrhein), bin 48 Jahre alt und von Beruf Unternehmensberaterin. Vor 14 Tagen wollte ich meine Arbeit wiederaufnehmen, wurde dann aber von der neuen Diagnose überrascht.

So, und jetzt muß ich wohl mal die Klinik in Schutz nehmen, in der ich immer wieder war im letzten Jahr. Nach der OP wurden Gewebeproben entnommen, dem Operateur habe ich auf die Seele gebunden, alles, was geht an Wänden und Rändern etc. wegzunehmen. Die Proben waren negativ. Und das kann auch sein. Leider haben Gewebeproben die Eigenschaft, nicht riesengroß zu sein, d. h. wenn direkt neben gesundem Gewebe kleine Tumorstreußelchen liegen, die aber bei der Probe nicht mitgenommen wurden, tja, dann ist das Rezidiv vorprogrammiert. Der Tumor, den ich jetzt habe, ist vom gleichen Typ wie der alte und liegt an der gleichen Stelle. Daß ich euch geschrieben habe, ich kann nicht mehr operiert werden, leuchtet mir auch unmittelbar ein. Schon bei der letzten Operation sind Nerven, Muskeln etc. deaktiviert bzw. beschädigt worden. Ich war 2 Monate so gut wie gelähmt und bin eigentlich seit Mai erst wieder einigermaßen auf den Beinen. Operationen im kleinen Becken gestalten sich sehr schwierig: mehrere Wände sind hintereinander geschachtelt und die Verletzungsgefahr mit den entsprechenden Folgen ist ungewöhnlich hoch. Einen Tumor wie meinen, der sich zur Seite ausbreitet, dort im ganzen herauszunehmen ist so gut wie unmöglich. Damit kann ich erst mal leben, weil ich durch die letzte Operation erfahren habe, was einem dadurch alles zusätzlich noch aufgedrückt wird.

Und nun noch ein Wort zu den Ärzten: ob mir ein Arzt sagt, sie brauchen keine Nachsorge oder in China ein Sack Reis umfällt, hat für mich die gleiche Bedeutung. Im Februar war ich bei meinem ersten Nachsorgetermin. Auf dem CT hat man zu dem Zeitpunkt aber so gut wie nichts erkennen können, was am Wund- und Narbengewebe lag. Da kann ich keinem Arzt einen Vorwurf machen. Das nächste CT wurde Anfang Mai gemacht, weil ich halt auch diese Schmerzen hatte, und jetzt kann man auf den Bildern auch ganz klar Strukturen erkennen. Zunächst hieß es, es ist eine Flüssigkeitsansammlung, aber als man punktieren wollte, hat man festgestellt, daß es keine Flüssigkeit ist, eine Woche später kam dann die vernichtende Diagnose. Metastasen habe ich weder an Lunge noch an der Leber.

Das einzige, was mich wirklich stört, ist der Zeitraum von 2 Monaten, bis anscheinend mal wirklich eine Therapie angegangen wird. Das Ding wird ja nicht kleiner und das macht mir große Sorge.

Und jetzt noch zum Thema, zieh den Arzt vor den Kadi. Ich könnte da inzwischen eine Sammelklage gegen mindestens 12 Ärzte machen. Ich habe wirklich große Schmerzen, Kommentar meiner Frauenärztin letztens: Also, ich weiß ja, daß Sie eine schwere Zeit hinter sich haben, aber nu stellen Sie sich mal nicht so an.

Aber was soll ich mich jetzt mit Anwälten, Gerichten, Prozessen herumschlagen? Ich will leben und dafür brauche ich jetzt eine gescheite Therapie. Und ich bin so (vielleicht zu blauäugig) der Meinung, daß es mit einer Chemotherapie klappen könnte. Daher noch mal meine Frage:
Kennt sich jemand mit der Chemo nach dem PLF-Schema, u. U. in Kombination mit einer hyperthermischen Therapie, aus?
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