Einzelnen Beitrag anzeigen
  #71  
Alt 02.06.2007, 11:32
Schnucki Schnucki ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 917
Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Hallo Ihr Lieben,

so, jetzt einen kurzen Zwischenstand.

Ich hab mir am Mittwoch doch noch ein Herz gefasst und hier in dem Pflegeheim und die Ecke angerufen. Es liegt in Pullach im Isartal, 3 Minuten weg von mir, Pullach ist extrem teuer. Ich hab mir gedacht, dass wir uns das wahrscheinlich niemals leisten können, aber es geht. Es ist schön, von der ganzen Einstellung her sehr sehr herzlich und auch vernünftig. Und halt um die Ecke. Dort stehen wir auf der Warteliste für ein Einzelzimmer, weil DZ halt einfach bei meiner Mutter gar nicht geht. Sie hält das psychisch nicht aus, mit einem ganz alten pflegebedürftigen Menschen auf Dauer zusammenzuliegen. Das hat die Heimleitung auch sofort von sich aus gesagt, sie wäre zu jung und auch vom Krankheitsbild wäre es nötig, sie einzeln zu legen. Wenn was frei ist, meldet sie sich.

Gestern hab ich mir das Heim von der Schwägerin meiner Cousine angeschaut, liegt nicht in der Nähe, macht aber auch einen sehr sehr guten Eindruck. Das Haus ist erst seit 3 Wochen eröffnet, alles neu renoviert (war früher ein Hotel), EZ ist für uns reserviert, weil sie noch nicht voll ist. Wenn es eng wird, meldet sie sich, dann sehen wir weiter.

Ein drittes Haus steht noch zur Diskussion, gleicher Träger wie Haus Nr. 1, nur komplett neu gebaut, man fühlt sich wie in einem Sporthotel. Das könnte meiner Mutter richtig gut gefallen, allerdings ist es das Haus, wo am weitesten weg ist. Auch hier wären noch EZ frei.

Also drei Optionen, wobei sowohl ich als auch meine Mutter zu dem Haus hier tendieren, weil ich dann mehr Zeit habe, nicht alles Geld verfahre. Das Haus in Pullach ist das teuerste, aber zu schaffen.

Am Mittwoch hab ich dann noch mit der Ärztin gesprochen. Sie war mir extrem unsympathisch und wollte nicht wirklich irgendwas sagen. Ich habe ihr nur gesagt: Dann solle sie zu meiner Mutter gehen und fragen, was sie mir sagen dürfe. Aber sie hat dann mal abgeklopft, was ich alles weiß, ich hab ihr die Befunde um die Ohren gehauen.

Tja, schlauer bin ich nicht. Sie glaubt nicht, dass sich der Zustand bessere, eher verschlechtere, man könne erst nach dem 3. Zyklus (also nach 9 - 12 Wochen) sagen, ob die Chemo einen Stillstand erreicht hätte. Aha, Stillstand. Wenn ich mir meine Mum anschaue, dann ist es fraglich, ob ein Stillstand reicht.

Die Umschließung der Lungenarterie macht Probleme, hier könnte es theoretisch sein, dass der Tumor die Arterienwand durchbreche, dies wäre ein Sekundentod. Die Ärztin schaute mich irritiert an, als ich meinte: Das wäre humaner als Ersticken.

Wie es weitergeht? Mein Mum hat immer noch Schmerzen. Ich hab das angesprochen, die Ärztin meinte, meine Mutter bekomme das Morphium in "homöopatischen" Dosen, da wäre noch viel Platz nach oben, sie würde mit ihr sprechen und es dann erhöhen.

Tja, es wurde erhöht. Und ich hab das Gefühl, meine Mutter schläft nur noch, wenn man anruft, ist sie nicht wirklich bei Sinnen. Eine Freundin von mir meinte, so ne Umstellung dauere ein paar Tage, mal sehen, ich fahre am Montag zu ihr und schau nach dem Rechten.

Nach wie vor ist es so, dass meine Mutter ihre Pflegebedürftigkeit nicht sehen will. Wenn sie langsam macht, käme sie daheim zurecht. Aha, sie kann in der Klinik nicht mal runter in Speisesaal gehen, aber daheim einkaufen? Ziemlich unrealistisch.

Aber ich denke, sie muß es daheim erst probieren. Ihr Wille ist mein Himmelreich, auch wenn ich mir immense Sorgen mache, wenn sie wirklich heimgeht, dann akzeptiere ich das. Ich fahr zwar öfters zu ihr hin (es ist ja nicht um die Ecke) und dann müssen wir schauen, inwieweit sie zurecht kommt. Wenn es nicht geht, wird sie es sicher von sich aus sagen. Hoffentlich.

So Ihr Lieben, ich hoffe, es geht Euch soweit okay?

LG

Astrid
Mit Zitat antworten