Einzelnen Beitrag anzeigen
  #204  
Alt 15.05.2003, 13:18
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard schlimme gedanken

Hallo ihr Lieben,
ihr wart ja wieder sehr schreibfleißig... da komm ich im Moment gar nicht mit. Bin mal wieder im Stress und gestern ist auch noch der PC "abgestürzt"...
Auch wenn ich zu vielen Themen nicht so viel sagen kann, da ich die Krebserkrankung meines Vaters nicht so intensiv miterlebt habe, hilft es mir sehr, hier immer mitzulesen und mir Gedanken zu machen. Auch wenn ich dann nichts schreiben kann. Ist wirklich wie eine Form von Therapie hier, gell Burgi...:-) Sehe ich auch so.
Deshalb ganz lieben Dank mal an dieser Stelle.

Liebe Burgi, im Moment bin ich sehr nah am Wasser gebaut, deshalb haben mich Deine Einträge sehr berührt und mal wieder die Tränen laufen lassen. Da spricht ja ein tiefe Liebe aus Deinen Worten, wenn Du von Deinem Lebensgefährten schreibst. Und ich kann mir gut vorstellen wie weh es getan hat, dass Deine Mutter Dir nicht zur Seite gestanden hat, sogar nicht einmal bei der Beerdigung. Puh, wie übel.
Ja, und jetzt ist sie selber betroffen und erwartet von Dir - natürlich - dass Du ihr zur Seite stehst. Da verändern sich die Werte. Ich bewundere Dich dafür, dass Du sie nicht im Stich lässt und den Kontakt abgebrochen hast. Du musst ihr sicher nicht verzeihen, aber vielleicht kannst Du es irgendwann einmal, um Dich von ihr zu "befreien". So sehe ich es zumindest. Ich kann meiner Mutter auch nicht verzeihen (sie ist übrigens auch nicht zur Beerdigung meines Vaters gekommen...), aber ich hoffe, dass ich sie irgendwann mal loslassen kann ohne zu hadern dass ich so eine "schlechte" Mutter habe. Das wird wohl noch Zeit brauchen... ja, Brigitte, vielleicht bin ich doch lernfähig...:-)

Ja, Burgi, meine Therapie hilft mir sehr, allerdings auch nicht immer... für mich war sie damals die Rettung. Und mittlerweile bin ich seit mehr als 3 Jahren in Therapie und es wird immer effektiver. Man muss einfach Geduld haben. Was mir sehr schwer fällt, will auch immer alles möglichst sofort erreichen. Du bist aber sicher nicht zu blöd für Therapie...:-) Jeder muss halt für sich die geeignete Form und auch TherapeutIn finden. Und das ist nicht einfach. Hab da auch meine Erfahrungen gemacht.

Liebe Brigitte,
Dein Beispiel von Deiner Schwester ist mir auf den Magen geschlagen. Mich hat dabei aber eher die Reaktion Deiner Mutter geärgert. Da falle ich gleich wieder in meine Haltung... Wie kann ich als Mutter....? Ja, ich hab vielleicht auch gut reden, denn ich hab keine Kinder. Es ist sicher nicht einfach, Eltern zu sein. Aber genau aus diesem Grund, weil ich es mir nicht zutraue, meine Kinder "gut" zu behandeln, habe ich mich entschieden, nicht Mutter zu werden. Ich weiß, dass ich keine gute Mutter wäre.
Was meine Mutter betrifft, Brigitte, im Moment ist meine Wut etwas im Hintergrund, ich bin einfach nur unendlich traurig, dass meine Mutter mir keine Liebe geben konnte und kann. Es gelingt mir jetzt etwas besser, die Betrachtung von außen...:-)
Aber ganz tief drinnen steckt halt immer noch die Wut...

Liebe Grüße an euch alle hier,
Conny
Mit Zitat antworten