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Alt 19.05.2007, 17:15
Wolf66 Wolf66 ist offline
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Standard AW: Ich will leben

Hallo Anneken!
Ich habe ein Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom T4 N2 M1. Das Karzinom in der Lunge war zwar nur 2 x 3 x 4 cm groß, aber auch nicht operabel.
Es gab Metastasen im Kopf und am 12. Rippenwirbel.
Bis Ende April bekam ich nur Chemos in wöchentlichen Abständen, erst Taxol und Carboplat, nach einer allergischen Reaktion auf Carboplat dann Taxotere und Gemzar.
Der Befund Ende April nach Gesamtkörper-MRT war: Lungenkarzinom nur noch zu 10 % vorhanden, Metastase im Kopf völlig verschwunden, Metastase am Wirbel nur noch zu unter 50 % vorhanden.
Seit Anfang Mai bekomme ich jetzt Bestrahlung, unterstützt durch Dauermedikation mit 5FU und 1 x wöchentlich Taxotere.
Zum Zeitpunkt, als man den Krebs feststellte, wollte man mich aufgeben. Meiner Frau sagte man, sie solle mich nach Hause nehmen, alles hätte keinen Zweck, eine Chemo würde ich nicht überleben.
Zum Glück hatten dann andere Ärzte das Sagen und wagten den Versuch. Wie man jetzt sieht, mit grandiosem Erfolg.
Natürlich haben auch bei mir die Chemos Nebenwirkungen gezeigt, aber nichts, was sonderlich dramatisch war. Zur Zeit kann ich ein nahezu normales Leben führen und die Ärzte rechnen damit, daß es durch die Bestrahlung eine vollständige Remission geben wird.
Sicher ist das eine Ausnahme, der Chefarzt der Onkologie sagte mir, derartiges hätte er in den 7 Jahren, in denen er in Lübeck ist, noch nicht erlebt.
Womit ich das verdient habe, weiß ich nicht, aber ich bin der Überzeugung, daß alles ein großes Paket ist. Dieses Paket muss natürlich ärztliche Kunst enthalten, aber auch Selbstheilunbgskräfte und vor allem den Willen, nicht aufzugeben und zu kämpfen.
Ich schrieb heute in einem anderen Thread hier folgendes:
Zitat:
Gerade heute war ein Bericht in unserer Zeitung über Wunder und da wurde ein Starnberger Krebsarzt und Psychotherapeut erwähnt. Er hat Spontanheilungen bei Krebs untersucht und ist auf mehr als 1000 dokumentierte Fälle gestoßen. Mehr als 1000 Fälle, in denen Patienten plötzlich wieder gesund waren und die Ärzte nicht erklären konnten, warum.
Was in dem Artikel nicht erwähnt wird, woran ich aber glaube, ist die Annahme, daß keiner dieser 1000 Patienten sich aufgegeben hatte. Jeder wird Überlebenswillen gehabt haben. Den Rest haben dann eigene aktivierte Heilungskräfte oder das große unbekannte, alles lenkende Wesen geschaffen.
Deshalb - Hoffnung gibt es immer und ich wünsche Dir von Herzen, daß Du diese Hoffnung bekommst. Glaub dran, gib nicht auf und dann wirst Du sicher den Lebensweg Deiner Kinder weiterhin teilen können.
Ich bin nicht der Richtige für Fachfragen, aber sicher werden Dir andere mehr sagen können.
Alles Gute
Wolf
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