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Alt 11.05.2003, 16:44
Gast
 
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Standard schlimme gedanken

Hi Jutta,
ja genau. - Ich musste jetzt Deinen Textblock oben zwar fünfmal durchlesen, bis ich verstanden habe, was Du meinst (grins!), das lag jetzt aber nicht am Deutsch, sondern am "Sinnbild" Deiner Worte.

Hm, ich möchte hier noch gerne schnell etwas erwähnen, und ich hoffe, ich kann das gut in Worte fassen.
Wenn wir solche "Grenzwissenschaften" anschauen, darüber Lesen oder darüber hören, so nehmen wir sie ja erst mal hauptsächlich mit unserem Verstande auf, nicht wahr? Aber da ist etwas IN uns, das auf das eine oder andere hinweist, und welches sagen kann: Ja, das stimmt so, damit kann ich gut leben.
Aber DAS, was da unser Inneres sagt, muss nicht unbedingt etwas mit "Glauben" zu tun haben, es ist einfach das Innere, das innere Gefühl, welches die "Richtigkeit" bestätigen kann.

Jetzt muss man aber aufpassen, denn wenn man nicht gut auf die innere Stimme hört, kann es gerne mal zu Irrtümern kommen.
Das heisst also: Bloss weil man sich jetzt plötzlich etwas dadurch erklären kann, was sonst nämlich unerklärlich ist (wie in ICH's Beispiel oben mit dem Indianer), ... sollte man es nicht gleich GANZ annehmen und verallgemeinern, von dessen unerklärlichem Dasein man sonst ja gar kein Wissen hat!

Aber es kann Vorteile haben, wenn hier das Innere eine "Richtigkeit" entdeckt hat. Wenn man diese "Richtigkeit" annimmt, wie z.B. zu wissen, dass man "Vorleben" gehabt hat, so kann es diesem Menschen nützen, im jetzigen Leben, wo ihm z.B. was höchst schwieriges passiert, eine Lösung darauf zu finden. Er kann sich nämlich sagen: Na schön, in Wahrheit habe ich aus meinem letzen Leben eine Kraft gebildet, die ich in DIESES Leben mitgenommen habe, um es in DIESEM Leben besser zu machen. - Daran ist nicht's Schlechtes, daran kann der Mensch nur wachsen. Und so gesehen hat dies eigentlich nichts mit einem Glauben zu tun, sondern mit einer inneren Überzeugung, die innere "Richtigkeit" zu haben und danach zu leben.

Viel tiefer muss man nicht unbedingt hinein gehen, wie z.B. mit "Rückführungen", aber das ist Ansichtssache.
Sollte das so sein, mit den mehreren Leben des Menschen, so ... sagt mir jetzt MEINE innere "Richtigkeit", dass ein Krebs in DIESEM Leben nichts mit einem Vorleben zu tun hat, sondern in DIESEM Leben bloss eine neue Herausforderung (ach herrjeh!) oder einen neuen Konflikt darstellt. (Wie man sieht, beglückt mich dieser Gedanke nicht mal, aber mein Inneres meint eben, es IST so genau richtig!)
Tja, schwer zu verstehen, das Ganze, aber Du hast da etwas ähnliches mit Deinen Worten gemeint, gell Jutta?

Liebe ICH, das ist schon klar, und das verstehe ich auch, dass Du nicht nachvollziehen kannst, WIE es in Deiner Mutter mit Krebs aussieht. Wahrscheinlich wirst Du es auch nie hundertprozentig können, das ist völlig normal.
Es ist halt auch schwierig für Krebspatienten, darüber zu sprechen, oder das auch irgendwie in Worte zu fassen, was in ihnen vorgeht.
Aber wir versuchen hier ja, gemeinsam darüber zu reden, und wenn's hilft, dann ist es ja gut, nicht?
Weisst Du, indem ich selber hier schreibe und vesuche Dinge zu "be-schreiben" was den Krebs betrifft, so ist es immer auch ein Stückchen eigene "Verarbeitung" für mich selber. - Man könnte vielleicht meinen, ich sollte schon längst mal darüber "hinweg" sein, aber so ist es denn auch wieder nicht (grins!). Doch da sieht man mal wieder, wie LANGE so was dauern kann, denn ein Krebs "begleitet" einen Menschen durch den Rest seines Lebens, auch wenn er längst durch eine OP entfernt wurde. Die Angst wird immer da sein, vielleicht lässt sie nach ein paar "gesunden" Jahren mal nach, aber ... der Krebs ist eben ein Mörder, und der Mörder sitzt mir nun mal auf der Schulter und grinst. Das ganze erste Jahr nach der Krebsdiagnose bin ich jeden Morgen aufgewacht, mit dem ersten "supermotivierenden" Gedanken: "Ich hab' KREBS!"

Warum sagt ein Krebspatient immer "Ich HAB Krebs!", ... wenn der Krebs doch gar nicht mehr da ist?
Weil er eben doch da ist. Im Kopf. Im Herzen. Er lauert. - Und so gesehen, ist jeder einzelne Tag, welchen man GESUND erleben darf, ein wunderbares GESCHENK. Hm-hm!

Soweit mal meine Gedanken.
Ich grüssele Euch ganz lieb.
Die "krasse" Brigitte
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