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Alt 11.05.2007, 09:57
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Haiseli Haiseli ist offline
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Standard AW: Oberschenkelsarkom

Es sieht leider nicht gut aus

Am Mittwoch, 02.05.07, habe ich mich wie vereinbart in der Klinik gemeldet. Weil an diesem Tag eine große Anzahl von Neuaufnahmen erfolgt ist, hat es eine ganze Weile gedauert, bis die Untersuchungen bei mir abgewickelt waren. Inzwischen ging es mir aber hunde-elend, so dass auch von daher ein gewisser Druck bestand. Die CT-Thorax war erst am Donnerstag möglich und zeigte mindestens 3 Liter Wasser in der Lunge, d. h. der linke Lungenflügel schwamm völlig funktionslos als Ball in der Flüssigkeit. Am gleichen Tag war daher eine videothoraskopische Spiegelung vorgesehen, bei der das Wasser entfernt und weitere Maßnahmen durchgeführt werden sollten. Wegen Notfällen wurde die OP dann auf Freitagvormittag verschoben und ich musste noch eine weitere Nacht ausharren. Gottseidank kam ich dann am Freitag als Erster gleich um 07:30 dran.

Bei der OP wurden 4 Liter Wasser (!) entfernt, Gewebeproben entnommen und eine Talkum-Pleurodese durchgeführt. Dabei wird in den Pleuraspalt ein Pulver eingebracht, das eine künstliche Entzündung hervorruft, wodurch die beiden Teile des Rippenfells miteinander verklebt werden, sodass kein Wasser mehr eindringen kann. Ich wurde am gleichen Tag (Freitag) wieder von der Intensivstation auf die Normalstation verlegt. Am Sonntag bzw. am Montag wurden die Drainageschläuche gezogen und vorgestern, am Mittwoch wurde ich wieder nachhause entlassen.

Am Mittwochnachmittag wurde mein Fall im interdisziplinären Tumorboard in Stuttgart besprochen. Heute bekam ich telefonisch Bescheid, dass die onkologischen Spezialisten dort auf jeden Fall eine weitere Chemotherapie vorschlagen. Welcher Art diese sein soll, wüssten sie allerdings noch nicht, da die bisher bei Sarkomen übliche Chemotherapie mit Adriamycin + Ifosfamid bei mir nicht angeschlagen hat. Nun wollen sich die Experten bis zur nächsten Besprechung am Mittwoch, 16.05.07, überlegen, was mir an Therapie vorgeschlagen werden soll. Die Histologie ergab, wie erwartet, dass es sich am Rippenfell wiederum um Tumorgewebe des Primärtumors im Oberschenkel handelt.

Bei all meinen bisherigen Recherchen habe ich ausser der genannten Chemotherapie nichts entdeckt, was hier hilfreich wäre. Es bleibt daher abzuwarten, ob die "Spezialisten" etwas neues herausfinden.

Liebe Grüße
Hans

Geändert von gitti2002 (18.04.2013 um 22:33 Uhr)
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