[kerstin1]

Liebe yinang,

ich hatte auch schon unzählige Chemos und das flaue Gefühl aus Angst hat sich nach der ersten Chemo gelegt.
Man sollte vor der Chemo frühstücken, etwas nicht so schwer im Magen liegend. Kaffee würde ich nicht trinken, da er durch die Aufregung schon auf den Magen schlägt.
Salbeibonbons hatte ich immer griffbereit, da sich ein komischer Geschmack entwickeln kann. Mein MP3-Player auf den Ohren, ein gutes Buch, ein nettes Gespräch innerhalb der Chemogruppe haben den Tag schnell vergehen lassen.
Säurehaltige Säfte sollte man meiden, Wasser mit einem Schuss Apfelsaft waren erfrischend.
Gegen die Übelkeit gibt es Medikamente, nehme sie direkt und warte nicht erst darauf, wir müssen nicht den Helden spielen, denn die sind wir schon mit dieser Krankheit.
Ich kann nur sagen, es ging mir wirklich gut, angeschlagen und müde war ich stets, doch dann habe ich mir Ruhe gegönnt. Erschrecke nicht beim Toilettengang, denn der Urin riecht ziemlich komisch und verändert seine Farbe in den ersten Stunden. Keine Panik, alles normal.
Schreibe einfach hier hinein, wenn du einen Durchhänger hast, das hilft.
Ich habe die Chemo als Chance gesehen und mit jedem Tropfen akzeptiert, und woran ich fest glaube, je mehr man seinen Gegner kennt, desto besser kann es einem gehen.
Nicht immer daran denken, was für eine Chemie, die in meinem Körper fließt, nein, versuche daran zu glauben, das es genau das ist, was uns im Kampf gegen den Krebs hilft. Wir haben eine Waffe gegen den Krebs, den Glauben, den Mut und die Hoffnung, das es unser Leben rettet, die Chemo.

Viel Glück und trotzallem einen schönen Tag am 09.05.07

Ganz herzlich gedrückt,

Kerstin