Hallo alle zusammen,
liebe Inez,
auch wenn ich mich wiederhole, ich danke dir ganz doll für deine Anteilnahme. Wie ich aus deinen Zeilen leider entnehme, dauert es sehr, sehr lange mit dem schmerzlichen Verlust umzugehen
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Die Fragen nach dem warum, wieso gerade ich, stellt sich mein Pa pausenlos. Die Schmerzen sind das eine, aber an der Psyche zerbricht mein Pa. Auch meiner Mutter ist es jetzt erstmals bewusst geworden, wie es tatsächlich aussieht. Durch dieses Forum, was mir sehr geholfen hat und noch hilft, wusste ich ja um einiges mehr Bescheid. Aber jetzt, wo die Tage gezählt sind, ist es so allgegenwärtig und kommt mir trotzdem so vor, als wenn es unverhofft eintreten würde, weil der Kopf und Bauch bei mir völlig gegensätzlich reagieren und absolut keine Einheit bilden. Wenn man hier liest, wer alles seine Lieben gehen lassen musste, kann man zwar mitfühlen und mitleiden. Aber den genauen Schmerz kann man erst dann nachempfinden, wenn man ihn tatsächlich selbst durchlebt. So geht es mir zumindest.
Dass mein Pa sich umentschieden hat, macht er nicht mir zu Liebe. Ich habe ihm gestern nochmals versichert, dass egal, was er möchte, ich ihn unterstütze. Er weiß nun, dass es nicht mehr aufzuhalten ist, er kann nur nicht damit umgehen. So richtig können wir es alle nicht, wie auch?
Na ja, und die Gespräche, die wir hatten waren sehr traurig, aber wir haben auch über Vergangenes lächeln und ihn wenigstens für kurze Zeit ablenken können.
Ich bin gerade dabei, auf seinen Wunsch hin sämtliche behördlichen Dinge für ihn zu regeln (Kündigungen schreiben usw.). Oh je, das tut weh.
Ich wünsche dir, liebe Inez, auch noch viel Kraft und auch allen anderen hier und hoffe, dass es trotzdem so viele wie möglich schaffen, diesen verdammten Scheißkerl zu besiegen.