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Alt 24.04.2007, 14:12
stellaris stellaris ist offline
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Standard AW: Der Alptraum, der nicht endet

24. April 2007
Um den Thread zu einem Abschluss zu bringen, hier die Ereignisse der letzten 2 Wochen:

J. wurde Ostersamstag mit Magenbluten und fortwährendem Erbrechen ins Krankenhaus eingeliefert. Er bekam eine Magensonde, die auch für 2 Tage drin blieb, das Bluten hörte dann auf. J. durfte nur noch gaaanz wenig trinken, essen ging gar nicht mehr, da der Magen nicht mehr funktionierte, also Tropf. Er war die ganze Woche sehr müde, schlief viel, war jedoch geistig nicht verwirrt, sondern immer ansprechbar. Kampflustig bis zum Schluss. Am Freitag, den 13. April war sein 46. Geburtstag. Am Samstag den 14. April verstarb er um 21.30 Uhr. Ich war noch bis 17.00 Uhr bei ihm, zog ihm auf seinen Wunsch hin frische Unterwäsche an, er war den ganzen Tag sehr unruhig, setzte sich auf und legte seinen Kopf an meine Schulter.Sagte „Ich möchte lieber mit dir schmusen, als hier zu liegen“. Als ich schließlich ging sagte er noch „ich bin sooo müde“. Abends um 22.00 Uhr rief mich dann das Krankenhaus mit der furchtbaren Nachricht an. Ich war dann am nächsten morgen dort um seine Sachen zu holen und habe auch ihn noch mal gesehen. Er wirkte sehr entspannt, mit einem ganz leichten Lächeln auf den Lippen. Er hat es geschafft.
Die letzte Woche verging wie in Trance, alle Sachen regeln, Begräbnis organisieren, Witwenrente beantragen etc. Habe momentan auch finanzielle Sorgen, die ich noch regeln muss, aber das wird schon alles. Unser Kleiner weiß natürlich nicht, was es jetzt bedeutet, dass der papa im Himmel ist. Gestern klingelte das Telefon und er kam ganz aufgeregt angelaufen und fragte mich „Ist das der Papa am Telefon ?“

Ich bin sehr einsam, die Abende wenn der Kleine im Bett liegt, sind schrecklich. Bin nur am Heulen, wenn ich an ihn denke. Habe innerhalb der letzten Woche 6 Kilo abgenommen, hab einfach keinen Appetit mehr. Das schöne Wetter draußen empfinde ich als reinsten Hohn.
Ich hoffe, dass dieser Schmerz nicht für immer so bleibt, denn das wäre nicht auszuhalten.
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