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Alt 21.04.2007, 12:48
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Tato Tato ist offline
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Registriert seit: 03.09.2005
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Standard AW: Umzug im Endstadium?

Hallo Meliur,

danke für deine Antwort.
Nein, du bist mir nicht zu Nahe getreten...

Die Prognosen sind wirklich unsicher bzw. ich habe gar keine offiziellen. Ich selbst kann aber keine Prognose abgeben. In meiner Familie sind schon 4 Menschen an Krebs verstorben. Ich habe eigentlich schon eine realistische Einschätzung - trotz meiner 24 Jahre. Vom Gefühl her gehe ich von 5 Monaten aus, befürchte aber, dass es auch schneller gehen kann - ich weiß es eben nicht...

Ich bin für sie da. Die neue Wohnung würde bedeuten, dass ich ihre Wäsche bei mir wasche und sie fast tägliche bekoche. Das Bekochen braucht sie mehr oder weniger. Ihre Portionen sind klein, aber wenn es ihr schlecht geht, dann kocht sie sich nichts. Essen auf Rädern haben wir schon ausprobiert, aber ihre Ansprüche sind zu hoch. Ob ich ihren Ansprüchen gerecht werde, weiß ich nicht - aber sicherlich besser, als das Essen auf Rädern.
Der Psychologe auf der Kur hat ihr betreutes Wohnen empfohlen - davon hat mir aber die örtliche Krebsgesellschaft abgeraten. Genauso haben sie von einem Heim abgeraten, nur das Hospiz wäre noch was...

Meine Mutter hat letztens gesagt, dass sie mit dem Mietvertrag ihr Todesurteil unterschreibt. Daraufhin hab ich ihr das Teil weggenommen - wenn sie das so sieht, dann ist der Umzug nichts für sie. Wenn ich jetzt an ihre Bemerkung zurückdenke, darf ich die Wohnung auf keinen Fall nehmen.
Sie möchte eigentlich aus ihrer Umgebung nicht weg. Allerdings wird sie irgendwann nicht mehr aus dem Haus können, was mir und ihr viele Möglichkeiten nimmt.
Meiner Mutter tut es aber wiederum gut, wenn ich da bin. Sie ist einsam und braucht mich. Sie möchte einfach Gesellschaft. Ich habe allerdings auch mein Leben und kann nicht den ganzen Tag bei ihr verbringen und den Anomateur spielen. Sicherlich würde ich in der letzten Phase bei ihr übernachten, damit sie nicht alleine ist...

Ich habe noch meinen Freund und seine Mutter, mit denen ich reden kann. Mein Freund hilft auch praktisch mit. Meine Mutter hat ein paar lockere Freundinnen, die mal anrufen und eine Karte schreiben, aber die sind keine Unterstützung.
Ansonsten gibt es niemand, der sich kümmert. Ihr Mann - der sich kurz vor der Diagnose nach über 30 Jahren von ihr getrennt hat - hat sich komplett distanziert. Das soll hier aber nicht zum Thema werden, denn diese Problematik habe ich im Angehörigen-Forum schon erläutert...

Viele Grüße
Tanja
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