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Alt 20.04.2007, 16:02
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Simplex Simplex ist offline
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Registriert seit: 20.04.2007
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Hallo Simplex,

wenn ich das richtig verstanden habe, so ist dir doch ein recht großer Teil des Dickdarms entfernt worden. Das heisst dir fehlt ein großer Teil um den Stuhl einzudicken.

Ja soweit ist mir das schon klar und das der Restdarm eine gewisse Zeit braucht um die funktion wieder soweit aufzunehmen wie man es kennt verstehe ich auch

Ich kenne solche Durchfälle, obwohl noch Dickdarm vorhanden ist, leider nicht. Was sagen denn deine Ärzte dazu? Finden die das "normal"?

Die Ärzte haben mir erst "versprochen" das der Durchfall in den nächsten Wochen weniger wird...und das wiederholen die dann nach der abgelaufenen Zeit wieder.
Der Arzt im Krankenhaus war das letzte mal etwas realistischer in seiner Aussage und meinte wohl, das bei 2 % die Durchfälle bleiben...also schöne Aussichten wenn ich (und das sieht ja so aus) zu den 2 % gehöre


Das deine Lebensqualität darunter sehr stark leidet, kann ich sehr gut nachvollziehen. Was machst du denn beruflich?

Ich bin seit der Diagnose des Dickdarmkrebs Krankgeschrieben, also seit Dezember 2005 bis heute ununterbrochen.
Mein früher Arbeitgeber hat mir kurz vor der Diagnose die Kündigung ausgesprochen wegen Betriebsverlegung ins Ausland.
Das Arbeitsamt hat mich daraufhin "fernmündlich" begutachtet und gemeint ich könne noch 6 und mehr Stunden Arbeiten, das ich Krankgeschrieben bin hat die Sachbearbeiterin erstmal ignoriert.
Ich habe ihr dann geschildert wie sich das mit meinen Durchfällen verhällt, auch das ich mir entferntere Arbeitswege nicht mehr ohne Chemietoilette
zutraue.Daraufin hat sie mir angeraten die Rente einzureichen.
Ich war vor der Erkrankung Auslieferungsfahrer für Labortechnik und Laborchemikalien mit Gefahrgutbeförderungslizens.
Also in dem Beruf ohne Boardtoilette geht schonmal gar nicht und ich bin nicht bereit 10 mal täglich an der Autobahn auf dem Grünstreifen meine Hosen runterzulassen nur weil der nächste Rastplatz nicht mehr erreicht werden kann.


Ein, etwas ungewöhnicher, Vorschlag von mir wäre, dass du dich mal über die Alternative eines Colostomas (künstlicher Darmausgangdes Dickdarms) schlau machst??? Ich weiss, dass das für viele wie der absolute Horror klingt und unvorstellbar erscheint. Doch ich kann dir versichern, dass damit deine Lebensqualität sich ganz stark verbessern könnte. Natürlich nur, wenn es keine anderen Alternativen geben sollte, wie diese vielen und heftigen Druchfälle in den Griff zu bekommen sind.

Ich habe diesen Vorschlag schon einmal meinem Hausarzt gemacht, der mich dann aber ausgebremst hat weil es noch zu früh ist an diese Möglichkeit zu denken.

Also ob die Durchfälle 16 Monate nach OP noch "normal" sind will mir eigentlich so recht niemand beantworten, und wie gesagt, bei 2 % der Patienten bleibt es...

Gruss

Carsten

Geändert von Simplex (20.04.2007 um 16:13 Uhr)
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