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Alt 17.03.2007, 13:44
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Ihr Lieben, auch ich wollte mich gerne mal wieder bei euch melden. Früher haben wir fast tägl. zusammen gesprochen, doch seit meine Mama nun tot ist, kommt das leider nicht emhr so häufig vor. Obwohl Mama inzwischen 13 Wochen tot ist schaue ich noch jden tag in dieses Forum herein. Warum weiß ich eigentlich selber nicht und manchmal denke ich: Es ist gut, das endlich diese scheckliche Angst vorbei ist und das der Kampf ein Ende gefunden hat. All das was ihr erzählt und berichtet, es war genauso bei mir. Angst, Hoffnung, wieder eine Niederschlag ud wieder Hofnung, es zermürbte mich richtig. Ich habe meine Mutter so sehr geliebt und ich habe gedacht, wie soll das leben ohne sie weitergehen. Doch es geht weiter ud ich lerne jeden Tag damit, ohne sie zu Leben. Ich stelle mich allem, ich gehe in Ihre Wohnung, ich berühre Ihre Kleider und ihre privaten Sachen und es kommt mir vor, als käme sie gleich wieder zur Tür herein und würde sagen: "Ach Großes, komm setzt dich erst mal." Doch alles bleibt stumm. Wenn ich vor ihrem Grab stehe, dann bekomme ich jedesmal das heulende Elend. Nur noch eine Handvoll ist von meiner geliebten Mutsch da. Doch manchmal bin ich auch erstaunt wie mir der Alltag gelingt und ich bekomme sogar ein scjlechtes Gewissen. Ich weiß nicht was es ist, das mich so relativ ruhig sein läßt. Meine Schwester weint stundenlang und ruft oftmals 5-6 mal tägl. an. Ihre Kinder leiden total und die Kleine ist mittlerweile so verstört das sie behauptet sie würde meine Mutter immer sehen. Sie will ständig zu mir und bei mir Ferien machen, denn sie sagt zu mir:" Mama weint immer und du bist da ganz anders". Das Kind brauchte so viel Liebe und die Oma war ihr ein und alle. Nun hat sie die Oma verloren, hat eine liebevolle gute Mutter, die aber nicht den Tod ihrer Mama verkraftet und das ist zu viel für das Kind.
Doch das größte Problem ist mein Vater. Dieser wird mit der neuen Situation nicht fertig. Er kommt ständig in unsere WOhnung und weint und weint. Ich versuche ihn und auch meine Schwester sowie die Kleine zu trösten, doch manchmal geht das über meine Kraft. Mein Vater kümmert sich nicht um Haushalt geschweige denn um Wäsche oder sonst etwas. Alles bleibt an mir hängen und es wird mir alles oft zuviel. Wi haben ein großes Dreifamiliehaus und das muss ich ganz alleine sauberhalten, am Wochenende dann der Partyservice der mich Freitag, Sanmstag und Sonntag in der Küche stehen läßt und in der Woche gehe ich dann nch stundenweise bei einem Internisten in die Praxis zum Arbeiten.
Doch es ist nciht alles schlecht, weiß Gott nicht. Ich habe und das ist mein größter Pluspunkt einen wunderbaren Mann und einen wunderbaren (auch pubertirenden) Sohn. Gotlob hat der sich wirklich íntensiv um eine Arbeitsstelle gekümmert und er hat eine Lehrstelle als Industriekaufmann bei Thyssen bekommen. Mama wäre überglücklich gewesen. Diese beiden Menschen geben mir so viel Kraft und Halt. Es ist Wahnsinn. Wir sind eine einheit und sie fangen mich immer wieder auf wenn auch ich mal einen "Durchhänger habe". Mein Vater und meine Schwester sagen immer zu mir, ich würde doch super mit der Situation und dem Tod meiner Mutter klarkommen, doch das stimmt nicht. Es tut mir weh das sie das denken. Nur wie gesagt ich habe eine gute Familie die hinter mir steht udn die es für mich einfacher macht damit zu leben. Auch weiß ich, und das wist sicher auch ihr, das ich alles für meine Mutter getan habe. Ich habe ein ganz ruhiges Gewissen udn ich hätte nie gedacht wie wichtig das ist wenn ein geliebter Mensch gestorben ist. Mein Vater dagegen hat nie etwas für mene Mutter getan, sie musste immer nur funktionieren und meine Schwester hatte auch alles andere im Kopf und wollte nicht wahrhaben wie krank Mama wirklich war. Jetzt weinen beide sich die Augen aus.
Weil die Situation mit meinem Vater wirklich teilweise unerträglich ist, haben wir uns nun entschlossen ein Haus zu bauen, nur für uns alleine. Die Leute sagen ich würde spinne, wo wir doch schon ein riesiges Haus haben. Aber soll ich allen die probleme mit meinem Vater auf die Nase binden, Ich will nun endlich Ruhe finden und ich kann mich noch erinnern als ich Mama von dem Hausbau erzählt, wie sie dann zu mir sagte:Großes mach das, ich bin in diesem haus nie glücklich geworden udn du wirst es auch nicht. Darum haben wir uns ein schickes kleines Fertighaus ausgesucht und im Frühsommer können wir einziehen. Schön ist es auch das ich dann wieder ein Ziel vor Augen habe. Doch viele Leute sehen mich nun schief an udn sagen das ich meinen Vater doch nicht alleine lasen kann in dem großen Haus. Das gehört sich nicht. Doch darf ich nicht auch mal an mich denken. Ich habe fast 4 Jahre nur für meine Mutter gelebt und ich habe es gerne getan, aber nun will ich auch mal wieder leben. Vater wohnt nur 100 meter von mir entfernt udn ich werde auch weiterhin mich iúm ihn kümmern, aber er muss sein Leben wieder alleine in den griff bekommen. Er ist er 65 Jahre und topfit.
So siehste erle, jetzt habe ich euch auch vollgemüllt. Aber ich hatte einfach das Bedürfnis mich nochmal bei euch zu melden, schließlich habt ihr so viel mit mir durchgestanden. Ich drücke euch auch ganz doll die Daumen für Montag, doch wenn es deinem Mann so gut geht, dann muss es positiv sein. Ist ja wirklich Wahnsinn wie gut er sich fühlt und was er noch alles unternimmt. Mama war auch noch viele Jahre so aktiv und hat es dann noch fast 4 Jahre geschafft. Also denke ich auch bei dir positiv. Aber ich weiß, die verdammte Angst ist da. UNd das ist das einzig Gute bei mir, ich brauche nicht mehr in dieser schrecklichen Angst zu leben.
Liebe Doro, auch bei dir ist alles im grünen Bereich, das freut mich. Dir und deiner Familie auch weiterhin die besten Wünsche und diese kommen von Herzen. Ich vermisse euch manchmal richtig.

Viele liebe Grüße
Michaele
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