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Alt 28.02.2007, 08:59
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sunnypunkie sunnypunkie ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Hallo Ihr Lieben,

André ist heute nicht zur Chemo gefahren. Er stand auf und fühlte sich so schwach, dass er unter der Dusche fast zusammengebrochen wäre. Zum Glück war ich da, wohlweisslich blieb ich im Badezimmer, während er duschte und konnte ihn stützen. Ich musste sehr energisch werden und habe ihn regelrecht wieder zurück ins Bett geschleppt Auf seine Proteste habe ich gar nicht reagiert.

Dann habe ich den Hausarzt angerufen, er will so bald als möglich hierher kommen. André hat seit nunmehr 5 Tagen nichts mehr gegessen, höchstens mal ein Löffel Joghurt, den er aber sofort wieder erbrechen musste.

Ich kann diese Verantwortung einfach nicht mehr allein auf mich nehmen, zusehen, wie er immer schwächer wird. Habe das dem Hausarzt auch so gesagt am Telefon. Ich hoffe, er kann zumindest für ein paar Tage ins Krankenhaus. Dann kann ich sicher sein, dass er gut versorgt wird, seine Medikamente regelmässig nimmt und - ja, ich könnte mich ein bisschen erholen.

Meine Mutter sagte gestern am Telefon, dass sie Angst hat, dass ich plötzlich alleine dastehe und alles verliere, Sicherheit, Existenz usw. weil André ja noch nicht geschieden ist. Das hat mir sehr weh getan, so etwas zu hören . Ich kann das nicht verstehen. Von meinem Bruder höre und sehe ich nichts, so grade im Moment habe ich das Gefühl, einfach von allen allein gelassen zu werden mit meiner Angst, mit meiner Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Besonders von der eigenen Familie, es tut einfach nur weh.

Herzliche Grüsse
Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus)
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