Thema: Glioplastom
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Alt 16.04.2003, 21:19
Gast
 
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Standard Glioplastom

hallo samirah, ich kann mir vorstellen, wie es dir geht. eine gute bekannte von mir hat seit letztem august auch die diagnose glioblastom erhalten. nach der operation erhielt sie bestrahlungen, die haare sind bis heute nicht vollständig nachgewachsen. es folgt chemotherapie, sie kämpft tapfer weiter und ich weiß auch nicht, wie ich damit umgehen soll. sie sieht nicht nur ganz anders aus (durch cortison, welche die koordinationsschwächen etwas auffängt, ist sie im gesicht sehr aufgedunsen), sie kann fast nicht mehr allein sein, weil die gefahr besteht, daß sie wieder stürzt (eine körperhälfte kann sie ganz schlecht kontrollieren). Sie hat ein miserables kurzzeitgedächnis, beim sms en verwechselt sie ständig buchstaben, sie kann auf einem auge nur noch eingeschränkt sehen, sie hatte bereits ein grandmal (krampfanfall), sitzt teilweise im rollstuhl und trägt zeitweise windeln. ich hab sie anfangs mit literatur versorgt, jetzt kann sie aber nicht mehr lesen. nun hört sie gern cd`s. ich weiß auch nicht, was man tun kann, aber am aller wichtigsten ist ihr, daß ich sie normal behandele. ich tröste sie, wenn sie weint, ich erzahl ihr, was so läuft, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlt, ich besuche sie oder lade sie mit ihrem freund ein, wenn es ihr gesamtzustand zuläßt. ich glaube nicht, daß man diese krankheit in dem stadium längerfristig überleben kann, aber natürlich gibt es immer ausnahmen. und solange der patient an heilung glaubt ist es unsere verpflichtung, ihn darin zu unterstützen. es ist sehr schwer, manchmal weiß ich auch nicht weiter und ertappe mich dabei, daß ich mich drücken will. umso beschissener ist es, daß ich über dieses forum und erfahrungsberichte schon besser bescheid weiß als meine bekannte, was noch so alles kommen kann. aber es ist wahr, manche wollen es gar nicht so genau wissen, weil es sie ihrer hoffnung beraubt. alles, was du tun kannst ist, ihr zuzuhören und ihr zu helfen, wenn sie dich darum bittet. aber dann muß man auch dasein, wenns schlimmer wird, finde ich. weil sonst würde ich mich im stich gelassen fühlen. Ich wünsche dir viel kraft und rate dir, dich hier im forum gründlich zu informieren, damit du weißt, was ein glioblastom in seiner ganzen schrecklichkeit bedeutet. und deiner freundin wünsche ich ein wunder! alles liebe, heide
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