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Alt 12.02.2007, 15:02
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milki1 milki1 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs

Liebe Britta!

Es ist oftmals so, dass man meint an einem Punkt angekommen zu sein, wo man nicht mehr weiterweiss, wo man nicht weiss, ob man es verkraftet. Als ich schwanger war, ca. 10 Woche, ist ein sehr guter Freund meiner Freundin verstorben. Von heute auf morgen, an Grippe mit Streptokokken. Meine Freundin war selbst schwanger zu der Zeit. Ich habe gedacht es zerreißt mich selbst und ich hatte Angst durch meine Aufregung, dem Kind Schaden zuzufügen. Was meine Freundin in der Zeit durchgestanden hat, davon mal abgesehen. ...aber wir haben es beide geschafft! Bei uns gab es nur leider vor der Wahrheit nicht die Wahl, sie direkt zu hören oder nicht. Wir waren praktisch mitten im Geschehen und was hilft es, wenn man es doch erst ein oder 2 Tage später hört.

Du aber hast das Glück der Wahl. Du selbst musst auf Dein Gefühl hören. Aber ich denke wenn Du es wirklich willst, wirst Du und auch Dein ungeborenes Baby es schaffen und daran wachsen! Wenn aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht...zur Not sprich mit deinem Gynäkologen über die Situation. Die nächste Zeit wird leider nicht leicht für Euch werden und es ist bestimmt auch nicht schön, auf Deinem Geburtstag zu Hause zu sitzen und die ganze Zeit sich Gedanken zu machen:
"waren die Ärzte schon da? was haben sie gesagt? haben meine Eltern hinterfragt? was, wer, wie, wo?" Das allein wird Dich vermutlich schon genug aufregen.
Die Arztvisite gerade im Krankenhaus wird meist nicht zeitlich festgelegt, lass Dir nicht heute schon die Tage für Dich und Deine Eltern von diesem blöden Krebs vordiktieren. Der Kleinzeller schlägt wirklich gut bei Chemo an und auch mein Vater hatte bei Diagnose in September 05 eine Lebenserwartung von 3-6 Monaten. Er starb Ende Dezember 06 und hat somit jegliche Lebenserwartung übertroffen! Wir haben die gemeinsame Zeit genossen und auch er durfte meinen Sohn eine Weile begleiten. Dafür bin ich unendlich dankbar!

Es ist nicht einfach und gerade am Anfang dreht sich alles im Kopf, aber jeder Mensch ist anders und man darf seine Hoffnung nicht verlieren und das wird Dein Vater auch nicht! Er freut sich bestimmt schon auf sein Enkelkind und ich denke er und ihr werdet alles daran setzen, dass er es auch zu sehen bekommt und in seinem Wachstum erleben darf!

Egal wie Du Dich entscheidest, ich wünsche Euch ganz viel Kraft und drücke Euch ganz fest die Daumen!

Viel Glück
Milki

Geändert von milki1 (12.02.2007 um 15:07 Uhr)
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