AW: Chemo bei primär inoperablem Pankreaskarzinom
Hallo Ihr Lieben,
ich muß mich heute mal wieder melden, weil ich leider nicht weiterweiß. Wie komme ich an meine Schwiedermutti ran? Ich besuche sie fast täglich und habe dabei das Gefühl, daß ich damit Ihre zurechtgezimmerte Normalität zerstöre. Ihre Krankheit wird von ihr nicht erwähnt. Auch auf ganz vorsichtig gestellte Fragen bekomme ich nur ausweichende Antworten. Und ich fühle mich so schuldig wenn ich frage, weil ich merke, daß sie das nicht will. Um nicht völlig zu verzweifeln, schreibe ich fast täglich in einem Tagebuch und überlege ob ich ihr einige Auszüge mal unterschmuggeln sollte. Vieleicht versteht sie mich dann mal. Früher konnte ich mit Ihr über alles reden. Sie wußte immer einen Weg, für sie war nichts unmöglich. Was kann ich tun? Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Soll ich so tun, als ob alles gut ist?
Liebe Grüße an Euch alle!
Bianca
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