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Alt 08.01.2007, 18:20
ciangi ciangi ist offline
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Standard AW: Endphase beim Vater, grosse Hilflosigkeit, Trauer, Entsetzen, suche Rat...

liebe stef,

ich weiß genau, was du sagen willst. es ist schwer, den tod allgemein zu akzeptieren. umso schwerer fälle es dann, wenn man genau weiß, dass der verstorbene bis zuletzt ja gar nicht gehen wollte. bei meinem dad war es ganz genau so. er hat den tod nicht akzeptiert. bis zuletzt har er ihn nicht wahrhaben wollen. er fragte mich ein paar tage vorher noch nach dem namen der neuen erdbeeren, die ich gepflanzt hatte, weil er sie im nächsten jahr auch in seinem garten anbauen wollte. er sagte immer, er wolle nicht von unserer mutter lassen, weil sie eben seine große liebe war und sie nicht alleine lassen könne. immer wieder mußten wir ihn aus dem bett holen, damit er ein paar schritte "laufen" kann, damit seine muskeln nicht zu sehr erschlaffen. er hat einfach nicht aufgeben wollen. und da tut es schon doppelt weh, wenn er dann trotzdem verliert und gehen muß.
heute haben wir papas grab abgeräumt. die kaputten kränze und verwelkten blumen entsorgt. wir mußten dann die erde neu aufschichten, damit alles wieder ordendlich aussieht. ist schon ein beklemmendes gefühl, wenn die blumen weg sind und nur noch die erde zu sehen ist. aber es war trotzdem sehr lehrreich für mich: nicht in diesem grab ist mein dad, sondern in meinem herzen. und von dort wird ihn niemals jemand vertreiben können.
ich wünsche dir von herzen, dass du auch bald dieses gefühl kennenlernst. es ist beruhigend und hat etwas wunderbar friedliches.....
alles liebe: monika
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