Einzelnen Beitrag anzeigen
  #49  
Alt 07.01.2007, 22:27
stef777 stef777 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.12.2006
Beiträge: 175
Standard AW: Endphase beim Vater, grosse Hilflosigkeit, Trauer, Entsetzen, suche Rat...

liebe ciangi,
ja, das ist wirklich unheimlich, die ähnlichkeiten........
ich habe sehr schlecht geschlafen, immer diese schuldgefühle, dass ich ihm nicht beistehen konnte, in seinen letzten stunden.

heute hab ich dann noch mal ausführlich mit meiner schwester und einer guten freundin gesprochen. sie meinten beide auch, dass mein vater mich und meine schwester wahrscheinlich nicht dabei haben wollte, weil es dann schwieriger gewesen wäre für ihn zu gehen, da er uns nicht zurücklassen wollte (er war auch immer sehr verantwortungsvoll gegenüber seinen töchtern gewesen).....das leuchtet mir ein......

ich hatte auch das gefühl gehabt, den tod vielleicht besser verarbeiten zu können, wenn ich ihn hätte sterben sehen (so wie männer z.b. auch oft bei der geburt dabei sein möchten, da es dann so unmittelbar ist), aber mein mann meinte, dass er für sich nicht das gefühl hat (er war bis kurz davor dabei), und er genauso fassungslos ist wie ich.
meine freundin, die ihren vater in den armen hielt, als er starb, und daraufhin
eine hysterischen anfall hatte, meinte auch, dass es vielleicht gar nicht so toll für sie war, dass sie dabei war (obwohl sie es auch davor immer wollte), weil sie nun noch oft an den schockmoment denken muss......

so, oder so ist es wohl schwer und man muss die sache einfach akzeptieren wie sie ist. soweit bin ich noch lange nicht, aber ich denke, das ist relativ normal. für mich lebt mein vater derzeit noch so sehr in all den dingen, die hier noch von ihm sind, aber es ist ja alles auch gerade erst geschehen....

vom kopf her weiss ich auch, dass er nun nicht mehr leiden muss und dass das gut für ihn ist. aber gleichzeitig, der schmerz, dass er weg ist, dass er so jung sterben musste, dass er noch nicht gehen wollte und noch soviel geplant hatte im leben, das tut sehr weh. zumal er ja auch bis zuletzt gekämpft hat, d.h. ich bin sehr sicher, dass er persönlich auch lieber selbst grosse schmerzen haben wollte und leben wollte und bei uns bleiben wollte als tot zu sein. bis dann sein körper nicht mehr konnte....und sein geist in der letzten halben stunde dann wohl auch akzeptierte...
Mit Zitat antworten