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Alt 02.04.2003, 17:37
Gast
 
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Standard bronchiolo-alveoläres Karzinom

Hallo Innah,
meine Güte, was bin ich froh, dass ich jemanden gefunden habe!
das ganze fing im Sommer letzten Jahres an. Meine Mutter musste sich gelegentlich räuspern und ausspucken. das zog sich hin, und im Septermeber ging sie zum Arzt. Der verschrieb ihr Antibiotika, die natürlich nicht halfen. Dann stärkere Antibiotika. Dann andere starke Medikamente. Allerdings ohne Wirkung. Sie musste immer öfter klaren, leicht schaumigen Schleim hochräuspern und ausspucken. Die Diagnose Rippenfellentzündung war auch verkehrt. Auf Nachfrage meiner Mutter machte ihr Hausarzt dann ENDLICH mal eine Rötgenbild - und war selber geschockt. Computertomographie und Bronchioskopie ergaben es dann endlich: ein Tumor in der linken Lunge. Damit hatten wir nie gerechnet, denn ich dachte, bei Lungenkrebs spuckt man gelben, zähen Schleim aus, womöglich sogar blutig. Inzwischen war es soweit, dass meine Mutter mindestens eimal pro Minute ausspucken musste. Sie hatte einen kleinen Eimer neben sich, weil Taschentücher den ziemlich flüssigen Schleim nicht ausreichend auffangen konnten.

Also, im Dezember wurde meiner Mutter der linke obere Lungenlappen entfernt. Der untere war nicht befallen, und die Lymphknoten ebenfalls nicht. der Arzt meinte, dass er zur Sicherheit eine Chemo anschließen will, aber er konnte uns auch nicht sagen, ob das was bringen würde. Bis zu diesem Zeitpunkt war erst ein Patient mit diesem Krebs in der Klinik operiert worde - und das, obwohl es eine Lungenfachklinik ist!
Meine Mutter entschloss sich, die Chemo zu machen. Sie hat sie sehr schlecht vertragen, sich ständig übergeben und alles. es muss echt eine volle Dröhnung gewesen sein.
Ich glaube, es war Mitte Januar, als sie alles hinter sich hatte. Alles war total in Ordnung. Zu Hause hat sie sich dann Vitaminpräparate besorgt, presst viel frische Säfte und so, um das Immunsystem wieder in Gang zu kriegen. Sechs Wochen später musste sie dann zur Routine- Nachuntersuchung. Das Röntgenbild zeigte nun auf der rechten Seite einen Schatten. Wir waren alle total geschockt: nach so kurzer Zeit und so tollen Prognosen?
Dann musste sie zur Computertomographie. Die sagten, dass meine Mutter zur endgültigen Abklärung nochmal eine Bronchioskopie machen solle. Wenige Tage, bevor es so weit war, holte ich vom Hausarzt die Einweisung ins Krankenhaus ab. Ich bekam auch den Bericht von der Computertomographie, der allerdings für den nächsten Arzt bestimmt war. Wir haben ihn trotzdem gelesen, und dort zum ersten Mal das Wort Metastasen gelesen. Das war ein Schock!
Gestern war sie dann zur Bronchioskopie, und nun fängt das Warten auf die Ergebnisse an. Einfach furchtbar.

Meiner Mutter geht es total gut. Sie hat überhaupt keine Beschwerden. Nur wenn wir wandern gehen und es bergauf geht, kommt sie außer Atem. Dann machen wir eine Minute Pause und es geht weiter. Wenn es nicht bergan geht, hat sie überhaupt keine Probleme.
Ich frage mich, ob dieser Krebs auf Behandlungen anders anspricht als "normaler" Krebs. Man trifft auch selten Menschen, die Erfahrungen damit haben. Wenn Du mir die Geschichte Deines Vater schreiben könntest, würde ich mich wirklich riesig freuen. Es interessiert mich total, wie andere Menschen mit diesem Krebs leben und umgehen und was sie dagegen unternehmen.
Alles alles Liebe und herzliche Grüße,
Katrin
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