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Alt 03.01.2007, 19:04
stef777 stef777 ist offline
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Standard AW: Endphase beim Vater, grosse Hilflosigkeit, Trauer, Entsetzen, suche Rat...

hallo arielle,

danke nochmal für eure worte. gestern abend ging es mir sehr sehr schlecht, da waren eure beiträge eine grosse stütze. leider ist dann mein computer abgestürzt und heute morgen war nicht viel zeit zum schreiben.
mit welcher stärke und ruhe du die geschichte mit deinem vater gemeistert hast, ist beeindruckend, insbesondere als du eine wirklich enge beziehung zu ihm gehabt zu haben scheinst. ich hoffe, dass ich das auch schaffe, oder auf dem weg bin, es so zu schaffen...naja, weinen tu ich ja viel, aber das bekommt er ja meist nicht mit. bei mir ist das traurig-tragische, dass unser verhältnis früher nie optimal war, und erst in den letzten jahren schön wurde (obwohl ich immer spürte, dass er mich sehr liebte. wir sind uns auch sehr ähnlich), und dann wurde er aber schon krank... d.h. wir hatten wahrscheinlich nicht genügend vertraute zeiten..manche mögen es auch für geschmacklos halten, aber ich habe gestern noch ein foto von ihm im krankenhaus gemacht, ich weiss nicht genau warum, werde es natürlich auch nicht rumzeigen. nur igendwie, ich möchte die krankheit, sein sterben, sein äusseres (was ich ja auch immer noch schön finde; die äusserung deines bruders, arielle, kann ich nicht verstehen) und sein angewiesensein auf uns nicht tabuisieren, weil es ja irgendwie zu seinem gesamten leben gehört, und gerade in dieser zeit sind wir uns ja sehr nahe, auch wenn es eine extremsituation ist. ich glaube, ich möchte ihn auch als ganzes in erinnerung behalten können, sowohl stark und aktiv, als auch schwach und krank, wie du - arielle - wahrscheinlich weil man sich demjenigen dann sehr nahe fühlt.
ich hatte nur wie du - ciangi - in letzter zeit überlegt, ob ich ihn mir im geiste überhaupt noch als starken gesunden menschen vorstellen kann, aber dazu ist es wohl noch zu früh.
..dazu kommt immer noch ein wenig der schock (mein vater ist auch noch relativ jung, ist gerade 68 geworden), dass er aus dem leben gerissen wird. ich hab immer noch ein wenig angst, dass - wenn er gegangen ist - ich das gar nicht richtig realisieren kann...das foto hab ich wohl deswegen auch gemacht, also auch als kleine dokumentation für mich persönlich...
heute ist er zwischendurch wieder wach geworden und wollte auf die füsse, da haben meine schwester und ich beschlossen, ihn morgen zurück nach hause zu nehmen, obwohl die medizinische pflege dort sicherlich etwas schwieriger wird als im krankenhaus. aber ich bin mir sehr sicher, dass papa lieber zu hause sterben möchte. er hat sein zuhause immer so geliebt und sich auch in keinster weise verabschiedet, als wir ihn ins krankenhaus brachten...liebe grüße an euch.....
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