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Alt 27.12.2006, 21:55
Kerstin Kerstin ist offline
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Standard AW: Zust. nach Whipple - BSDK + viele Fragen

Guten Abend,

viele werden mich vermutlich nicht mehr kennen, ich habe lange durch Abwesenheit geglänzt

Gelesen habe ich oft hier, ich habe mich mit allen gefreut, die gute Nachrichten hatten und mit den anderen gebangt und gehofft und von vielen aus meiner Anfangszeit hier gelesen, dass sie den Kampf verloren haben Heute habe ich gelesen, dass Brittas Daddy es nicht geschafft hat, das hat mich sehr traurig gestimmt, mich aber dazu veranlaßt, mich mal wieder anzumelden und zu schreiben.

Die Diagnose BSDK bei meiner Mom ist nun fast 2,5 Jahre "alt". Nach den vielen Auf's und Ab's kann ich im Moment sagen, dass es ihr den Umständen entsprechend gut geht. Die Lebermetastasen, die schon kurz nach der OP festgestellt wurden, sind weiterhin unverändert. Bei den engmaschigen Kontrollen wurde "diffuses" Gewebe in der Lunge festgestellt, was auf einen neuen Herd schließen läßt, aber auch dieser war bei der letzten Untersuchung unverändert. Im Frühjahr hat meine Mom wieder mit dem Radfahren begonnen, sie geht viel spazieren, kann ihren Haushalt selbst machen und auch ansonsten recht viel unternehmen. Sie ist oft müde und schlapp, die Esserei ist weiterhin ein Problem und auch mit der Übelkeit hört es wohl nie auf. Alles in allem, ist sie gut drauf, wenn auch die Anspannung und Angst vor den Untersuchungen bzw. den Ergebnissen nicht ohne ist.

Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit dem Onkologen. Er hat mir gesagt, dass meine Mom ein Phänomen ist. Keiner der operierenden und behandelnden Ärzte hätte auch nur einen Cent darauf gewettet, dass meine Mom es so lange schafft und das bei recht guter Lebensqualität. Das Thema Chemo ist bis auf weiteres vom Tisch und ich hoffe, das bleibt auch so. Ich spritze meine Mom weiterhin fröhlich in den Po und zweimal die Woche bekommt sie Infusionen.

Ob es nun der Inhalt der Cocktails ist oder die Wirkung im Kopf, mir ist das egal. Ich bin froh, dass ich meine Mom noch habe

Ich hoffe, dass ich mit diesem kleinen Zwischenbericht all denen Mut mache, die am Anfang der Diagnose stehen. Allen, die im Moment um ihre Lieben bangen oder am Ende der besch... Krankheit angekommen sind, wünsche ich viel Kraft und Mut.

Euch allen einen ruhigen Jahresausklang und alles Gute für 2007.

LG
Kerstin
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Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist

Wir hatten ein kleines Wunder. Meine Mom hat dem Mistkerl fast 3,5 Jahre die Stirn geboten. Am 17.01.08 hatte meine Mom keine Kraft mehr zu kämpfen. Sie hat nun ihren Frieden und keine Schmerzen mehr. Ich bin stolz auf meine Mom.
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