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Alt 30.03.2003, 14:42
Gast
 
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Standard KEINEN KRIEG!!!

Ja, Jutta, auch mir ist es ganz und gar nicht egal, daß es diesen Krieg gibt. Den Befürworterinnen hier, fürchte ich,fehlt es an wissen, was Krieg in heutiger Zeit überhaupt ist. Krieg war immer fürchterlich - nur die heutigen Kriege haben ein ungeheurliches Ausmaß. Sehe ich G.W. Bush im Fernsehen, beschleicht mich das Gefühl er sei glücklich. Für mich sieht er aus, als seien für ihn Weihnachten und Ostern auf einmal gekommen und das ist beängstigend. er ist der mächtigste Mann der Welt, my god.

Ich habe noch einen interessanten Artikel gefunden, dessen letzte Abschnitte ich anfüge. vielleicht macht es die nachdenklich, die auch nicht glauben wollen, daß Krebs nur seine Ursache hat in Fressen Saufen und Raufen - mal salopp ausgedrückt.

Anka

Angaben über das Quantum an DU-Munition, das von den USA und Großbritanniens eingesetzt wurde, schwanken zwischen 400 und 900 Tonnen. Bereits kurz nach Kriegsende gab es Hinweise auf verheerende gesundheitliche Nöte. Nach einer Studie der Britischen Atomenergie-Behörde (AEA) können 40.000 Tonnen DU-Munition bis zu 500.000 Menschen verstrahlen - das heißt, die Zahl der im Irak Geschädigten läge bei etwa 10.000, die alliierten Soldaten wären dabei noch nicht einmal berücksichtigt

Das US-Energieministerium vermeldete jüngst, DU-Munition könne die Transurane Plutonium, Americum und Neptunium sowie fission products (technetium-99) enthalten. Tatsächlich wiesen UN-Analysen nach dem Jugoslawien-Krieg (1999) in dort verwendeter DU-Munition Spuren von Plutonium-239/240 nach. Derartige Munition dürfte von Air Force und Navy auch im Golfkrieg eingesetzt worden sein. Man muss dazu wissen, dass Plutonium aus toxikologischer Sicht unter den radioaktiven Elementen eine besondere Rolle spielt, da es eine extrem lange Halbwertzerfallszeit hat und aufgrund seiner ausgeprägten Strahlung als kanzerogen eingestuft wird. Schon sehr kleine Mengen in Lunge und Leber können durchaus von strahlentoxikologischer Relevanz sein.

Das US-Oberkommando könne sich nicht darauf berufen, keine Kenntnis über die exzessive Wucht seines Militärpotenzials gehabt zu haben - diejenigen, die den Luftkrieg planten, urteilte Ex-Justizminister Ramsey Clark später, wollten weitaus größere Schäden verursachen, als ihn Bomben bewirken könnten, sie wollten ein Überleben des Irak als Industriegesellschaft in Frage stellen.

Militär und Zivilgesellschaft

Während des Golfkrieges haben beide kriegführenden Parteien gegen einschlägige Normen des Kriegsvölkerrechts verstoßen. Sie haben derart exemplarische Umweltschäden verursacht, dass bis heute fraglich ist, ob der ökologische Status quo ante in der Golfregion jemals wieder hergestellt werden kann. Mit der Entscheidung zu einer solchen Form des Krieges wurde die natürliche und soziale Umwelt der Staaten Irak und Kuwait zum Schlachtfeld erklärt - der Unterschied zwischen Militär und Zivilgesellschaft aufgehoben.

Ein erneuter Angriffskrieg am Golf träfe eine verelendete, hilflose Zivilbevölkerung, die teilweise noch immer im Schatten des Umweltinfernos von 1991 lebt. Ihn zu verhindern, wäre allein schon aus diesem Grunde ein Gebot der Menschlichkeit. Wer meint, die Pläne der Vereinigten Staaten unterstützen zu müssen, sollte künftig schweigen, wenn über Vernunft, Humanität und umweltgerechte Entwicklung geredet wird.n * Prof. Dr. Knut Krusewitz, war zuletzt Hochschullehrer für Umweltplanung an der Technischen Universität Berlin. Er ist Experte für die ökologischen Folgen moderner Krieg und dazu mit zahlreichen Publikationen hervorgetreten. Er lebt heute in der Rhön und betreibt dort die "Rhöner Friedenswerkstatt". Gehört dem Bundesausschuss Friedensratschlag an.

http://www.uni-kassel.de/fb10/friede...krusewitz.html
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