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Alt 20.12.2006, 14:50
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Andi42 Andi42 ist offline
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Daumen hoch AW: Interferon-Therapie

Hallo Zusammen u. hallo Hans,

ich MM, Stadium IIIa mit anschliessender Leistendissektion wegen Meta in Lymphknoten, habe gerade nach 12 Monaten meine Interferon-Therapie (Intron A) abgeschlossen. D.h. ich habe sie durchgezogen.
Begonnen habe ich mit 20x36 mio, danach 4 Monate 3x18 Mio. Wegen der Nebenwirkungen, haben wir dann auf 3x12 mio reduziert, die ich bis zum Schluss auch beibehalten habe.
Auch ich weiss nicht ob und wie es mir helfen wird, aber immerhin habe ich etwas getan.
Die Nebenwirkungen sind in der Tat wie von euch schon beschrieben sehr heftig, bei mir:
die üblichen [B]Grippeeffekte mit heftigsten Muskelschmerzen, totale körperliche Erschöpfung und Kraftlosigkeit die mit Sport nicht zu kompensieren ist, gehörige Kreislaufprobleme, Appetitlosigkeit (10 Kilo verloren), Geschmackswahrnehmungsstörungen, temporäre Inkontinenz, Libidoverlust, Potenzprobleme, Depressionen, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme, Stimmungsschwankungen, erstmalig Herpes Simplex, zeitweiliger Haarausfall und Stop des Haarwuchses, OP-Narbe öffnete sich wieder und Heilung dauerte recht lang etc.
All diese Nebenwirkungen kamen und gingen, hat ca. 9 Monate gedauert bis sich der Körper etwas daran gewöhnt hatte. Danach konnte ich ganz gut damit umgehen. Der Gedanke aufzuhören kam mir nie, ist nicht mein Ding so einfach aufzuhören
Habs ja nun geschafft u. bin froh es durchgehalten zu haben aber auch froh das es vorbei ist.
Die schlimmsten aller Nebenwirkungen sind allerdings nicht die körperlichen sondern die sozialen! Ich als direkt Betroffener, meine Partnerin, Kinder und alle anderen mir nahestehenden Menschen hatten dadurch einiges zu ertragen Für mich war es nicht leicht, hat mich verunsichert, weil ich mich selber manchmal nicht einschätzen konnte, musste ja auch mit der Diagnose, den OP-Folgen u. dem Interferon gleichzeitig klarkommen, ebenso wie meine geliebten Mitmenschen, denen ich für ihre Kraft, Geduld und Unterstützung hier mal fett danken möchte
Meine Ärzte äussern sich auch sehr unterschiedlich was meine Zukunftsprognose betrifft, da gehts mir wie euch. Wenn es eine Regel gibt, dann die das es keine gibt!!
Also tue ich das einzige was ich tun kann: ich lebe!
Selbst ohne diese Erkrankung wüsste ich ja nicht wie lang mein Leben dauert, oder? Ratschläge kann ich leider keinem wirklich geben, wie er mit seiner Erkrankung u. ihren Therapien umgehen soll, höchsten als Beispiel dienen, bzw. Orientierungshilfe und aus meinem Nähkästchen plaudern .
Allen hier viel Power, Lebensmut u. Kraft!!!! Fühlt euch geknuddelt und geknutscht

Bis die Tage
Andi
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