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Alt 11.12.2006, 14:36
PamelaS PamelaS ist offline
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Standard AW: Rechter Leberlappen arbeitet nicht mehr!

Ich bin so glücklich dieses Forum gefunden zu haben. Ich möchte euch allen danken, dass ihr so für mich da seid. Dies hier ist im Moment wirklich mein einziger Rückzugsort. Danke!

Meiner Mama geht jeden Tag ein bißchen mehr von uns fort. Sie schafft es kaum noch aus dem Bett und schläft fast den ganzen Tag. Man kann auch kaum noch mit ihr reden. Sie selbst spricht sehr wenig, weil ihr das Sprechen nach eigenen Angaben zu anstrengend ist. Wenn sie wach ist, ist sie auch oft sehr verwirrt. Sie sagt sehr oft, dass sie nach Hause möchte. Oder redet von Verwandten, die schon seit Ewigkeiten nicht mehr hier waren. Ich habe so das Gefühl, dass sie gar nicht richtig wach ist und wahrscheinlich irgendwie im Halbschlaf ist und noch träumt. Oder es sind die ganzen Medikamente. Man kennt sich ja leider nicht so damit aus. Was meint ihr, woran das mit der Verwirrtheit liegen kann?

Heute kommt der Nachttisch, den wir vor 3 Wochen bestellt haben. Und der Badewannenlift ist auch heute gekommen. Den hätten wir wohl eher vor einer Woche mal gebraucht. 'Ich weiß nicht, ob meine Mutter jetzt überhaupt noch in der Lage ist zu baden.

Am Freitag kam ein Brief von der Krankenkasse. Als meine Mutter im Oktober ihre letzte Chemo bekommen hatte, hatte der behandelnde Arzt einen Antrag bei der Krankenkasse für Avastin gestellt. Da meine Mutter ja nun eh keine Chemo mehr bekommen konnte, haben wir auch gar nicht mehr weiter darüber nachgedacht. Und jetzt kam wie gesagt der Brief, in dem uns mitgeteilt wurde, dass für meine Mama das Avastin genehmigt worden ist. Ist doch lächerlich, oder? Der Antrag war vor über 2 Monaten. Man sollte doch meinen, dass auch die netten Menschen von der Krankenkasse wissen, um was für eine Krankheit es sich handelt und dass man da nicht so lange warten kann. Der Brief war echt wie ein Schlag ins Gesicht. Mein Vater ist total zusammengebrochen, weil er meinte, dass es Mama jetzt vielleicht noch gut gehen könnte. Aber das weiß man ja nicht...

Deutschland rühmt sich ja immer damit, dass hier so ein tolles Sozial- und Gesundheitssystem ist. Aber krank sollte man hier anscheinend doch nicht werden.

Da werden Anträge ganz nach dem Motto bearbeitet: Vielleicht löst sich das Problem ja auch von selbst...

Man muss also echt immer hartnäckig sein und darf niemandem vertrauen. (als kleiner Tip an euch; aber ihr werdet ja sicherlich auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht haben!)


Liebe Grüße an euch alle,

Pamela
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