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Alt 06.12.2006, 13:14
magicN magicN ist offline
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Registriert seit: 09.01.2006
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Standard AW: Therapie nach OP:Fragen

Hallo Marcel,
herzlich willkommen. Ich bin im Oktober 2005 an EK Figo 3c mit Lymphknotenmetastasen erkrankt. Ich denke genau wie Margit, dass es sich bei deiner Mutter um Lymphknotenmetatasen handelt. Um sicher zu sein, könnt ihr eine Kopie der Histolgie verlangen, da steht genau drin, ob es sich um Metastasen handelt oder ob noch Krebszellen eines anderen Krebs gefunden wurden. Dort steht auch in welchem Stadium die Erkankung deiner Mutter ist. Es ist sehr wichtig Vertrauen zu den behandelnden Ärzten zu haben und gut informiert zu werden. Versuch doch mal einen Gesprächstermin mit dem behandlenden Arzt zu bekommen und stelle dann die Fragen, die euch wichtig sind. Falls ihr euch nicht gut informiert fühlt, ist es sicher gut noch eine 2. Meinung einzuholen, dafür brauchst du alle Befunde deiner Mutter.
EK wird oft erst festgestellt, wenn die Erkrankung schon weit fortgeschritten ist, aber es gibt Dank der modernen Medizin, trotzdem gute Therapien, die eine Heilung möglich machen. Die Standardtherapie bei EK ist eine Kombination von Carboplat/ Taxotere, hiermit werden hervorragende Ergebnisse erzielt, für euch wäre es wichtig zu wissen, warum deine Mutter nur Carboplat erhalten soll? Ich habe eine Allergie auf Taxotere und deshalb Carboplat/Epirubicin bekommen. Wenn keine anderen gesundheitlichen Probleme bei deiner Mutter vorliegen, würde ich auf die Standardchemo bestehen, weil dann die Erfolgsaussichten steigen.
Die Chemo wird nach der OP in einer Tumorkonferenz besprochen und individuell für den Patienten festgelegt. Nach der OP, wurde bei mir der TM ermittelt, dann nach 3 Zyklen und nach dem 6. Zyklus kontrolliert. Bei mir mussten die Leucos mindestens 3000 betragen um die nächste Chemo zu erhalten. Der Tiefpunkt war bei mir immer so nach 14 Tagen, habe aber immer pünktlich zur nächsten Chemo wieder über 3000 Leucos gehabt. Falls sich die Leucos nicht erholen, gibt es aber Spritzen (Neupogen) die für einen Anstieg sorgen. Die Nebenwirkungen der Chemo sind bei jedem Menschen anders, aber auch hier gibt es gute Medikamente ,die die Nebenwirkungen auf ein Minimum reduzieren, dann lässt es sich ganz gut ertragen.
Mir geht es jetzt, ein Jahr nach der Diagnose ganz gut, habe gerade mit der Wiedereingliederung begonnen. Ich versuche nach dem Schock eine lebensbedrohliche Erkrankung zu haben und mit den Veränderungen die sich daraus ergeben haben, so gut wie möglich zu leben. Habe auch Tage wo ich traurig und ängstlich bin, lebe aber jetzt auch bewusster und geniesse auch die kleinen Dinge in meinem Leben, die ich früher manchmal als selbstverständlich einfach hingenommen habe.
Alles Gute Nena
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