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Alt 21.11.2006, 09:21
Kerstin75 Kerstin75 ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Michaele,
ich fühle sehr mit Dir. Das Gefühl, dass das Ende unmittelbar bevorsteht, war ein Gefühl, was wir (mein Vater und ich) von Juli bis mind. Oktober jeden Tag gefühlt haben. Wir reden offen über alles, was uns bewegt miteinander. Es ist eher so, dass meine Mutter mich schont - . Die Offenheit war nicht von Beginn an so, sondern kam erst mit der Zeit. Seitdem geht es allen besser, die Prognose zu verarbeiten. Vielleicht wäre es besser, Du würdest Dich Deiner lieben Mama offenbaren, wie traurig Du bist, viell. (wenn es ihrerseits auch eine Schonhaltung ist) gewährt sie Dir auch Einblicke in ihre Ängste und gesteht vielleicht, dass sie Weihnachtsgeschenke bald kaufen will, weil sie spürt, es bleibt nicht mehr viel Zeit. Ehrlichkeit und Einblicke gewähren ist auch eine Art und Weise sich zu zeigen, wieviel man einander bedeutet, Schonen ist zwar rücksichtsvoll gemeint, aber verfehlt doch oft das Ziel. Und hinterher sehnt man sich die Möglichkeiten, Szenen und Situationen zurück, in denen man gerne genau mit dieser einen Person offen geredet hätte.

Ich freue mich, dass Euer Eigenheim für Dich den Ausgleich schafft, im Gleichgewicht zu bleiben. Es verleiht unheimlich Energie, wenn man sich sehr über oder an etwas freuen kann. Mir geht es genauso. Wir ziehen grad in eine Wohnung im Jugendstil mit hohen Decken mit Stuck. War schon immer ein Traum von meinem Mann und mir und Mitte Dezember ist der Hauptumzugstag.

Liebe Michaele, was bekommt denn Deine Mutter grad für Therapie ? - oder wurde nach der Operation nicht wieder mit Chemo bekommen ? Woran machst Du denn fest, dass es nicht mehr lange geht ??? Würde Dir so gerne ein bißchen Kummer nehmen. Ich drück Dich.

Kerstin
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