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Alt 18.11.2006, 20:51
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Pflegefrau Pflegefrau ist offline
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Standard AW: Meine Schwiegermutter hatte ein Glioblastom...

Liebe Heike,
ich kann mich sehr gut in Deine Lage hineinversetzen! Es ist schrecklich und erdrückend hilflos zusehen zu müssen, wie man für einen lieben Menschen so langsam verliert! Ich habe das schon zweimal erlebt und nun steht mir wieder soetwas bevor. Ich bin 53 und meine Schwester starb mit 28 Jahren an Brustkrebs. Das ganze Siechtum dauerte 3 Jahre, bis sie zum Ende durch und durch übersät mit Metastasen war und sich keine Fliege verjagen konnte!
Nur 6 Jahre später starb mein Bruder an Speiseröhrenkrebs, gerade 10 Monate verheiratet, da brach die Krankheit aus. Er wurde im Aug. operiert und verstarb im April des nächsten Jahres. Nun ist meine 26 jährige Tochter an Krebs erkrankt, sie wurde schon 2x an einem bösartigen Astrozytom operiert und gestern die Diagnose eines neuen Tumors. Ich bin total am Ende, zumal sie sich so gut erholt hatte und wieder beruftätig ist. Jetzt geht alles von vorne los und dann...? Ich habe Angst, Angst und nochmals Angst!
Für Dich und die Familie ist es sicherlich der Schock der Endgültigkeit, der Euch so zermürbt. Ich verstehe aber die Ärzte nicht, heute wird man doch aufgeklärt, vorausgesetzt man fragt immer wieder nach. Aber in dem Moment will man es vielleicht auch nicht so wahrhaben, man verdrängt es als eigenen Schutz. Ich wünsche Dir aber ganz viel Kraft und Stärke, die Pflege auszuhalten, durchzuhalten, aber vor allen Dingen nicht zu vergessen, daß Du auch noch ein Mensch dabei bleibst. Ich bin Krankenschwester und arbeite im Altenheim, ich weiß was Pflege heißt. Erkenne Deine Grenzen und lerne auch mal nein zu sagen, an Dich zu denken. Gönne Dir etwas Freiraum sonst klappst Du zusammen! Es ist sicherlich möglich, Hilfe hin und wieder in Anspruch zu nehmen durch Sozialdienste, Nachbarn ect.
Ich wünsche Dir Kraft, Mut und Euch allen Gottes Segen.
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