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Alt 04.11.2006, 09:51
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Beachmaus13 Beachmaus13 ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

Liebe irmi,

ich kann so gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Meine Mutter ist vor 4,5 Jahren ganz plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben. Sie hat sich mittags, wie immer für ne halbe Stunde auf die Couch gelegt uns ist einfach nicht mehr aufgestanden. Wir konnten uns auch nicht richtig von ihr verabschieden, konnte ja keiner wissen... Auch wir hatten zu unserer Mutter ein super Verhältnis. Meine Schwester hatte gerade eine Tochter bekommen und meine Mama war soooo eine stolze Oma. Naja, aber wir konnten es leider nicht mehr ändern, aber unsere Trauer und der Verlust ist groß... Aber glaube mir. Es wird wirklich wieder besser. Bei uns gibt es inzwischen sogar Momente, in denen wir uns in Erinnerungen wiegen und uns teilweise darüber scheckig lachen, wie lustig meine Mama sein konnte. Dann tut es auch gut, mal wieder über sie lachen zu können. Das hat natürlich ein bisschen gedauert, aber es geht. Trotzdem in vielen Momenten fehlt sie uns unendlich, zu Geburtstagen, zu Weihnachten oder dann, wenn Ronja (meine Nichte) wieder was dazu gelernt hat. Was würde Mama nur sagen, fragen wir uns dann...
Mein Vater, der jahrelang Woche für Woche auf Montage war, war nach dem Verlust meiner Mutter natürlich mit vielen Dingen, z.B. zur Bank zu gehen auch überfordert. Zumal er noch 2 Jahre weiter zur Montage gefahren ist. Jetzt, seit fast 2 Jahren ist er Frührentner und wir versuchen ihn soviel wie möglich zu unterstützen, aber er hat auch gelernt, sich um wesentlich Dinge selber zu kümmern, ich denke das wird bei deinem Dad auch so sein. Natürlich gab es auch Momente in denen uns das tiersich auf den Keks gegangen ist, da mein Vater auch ein ziemlich komplizierter Mensch war... Ich schreibe "war", weil auch wir dann am 27.10.06 gesagt bekommen haben, dass mein Dad Lungenkrebs hat. Das ist auch der Grund, wie ich an dieses Forum geraten bin... Natürlich fragten wir uns anfangs auch, was wir verbrochen haben, warum immer wir. Aber hier habe ich erfahren, dass wir eben nicht allein sind. Es gibt so viele andere Schicksale, einigen Leuten geht es noch viel schlechter als uns. Meinem Dad geht es bisher noch ganz gut. Er hat jetzt schon 3 Tage Chemo hinter sich und alles bisher gut überstanden. Hoffentlich bleibt das so... Natürlich betüddeln wir ihn jetzt mehr denn je. Er ist viel aufgeschlossener und redet sogar sehr viel darüber, was er sonst nie getan hat. Er hat immer alles in sich reingefressen... Was ich damit sage´n will ist, dass ich froh bin, dass ich ihn damals nach dem Tod unserer Mum unterstützen konnte auch wenn es manchmal anstrengend war. Auch dein Vater hat jetzt einen schweren Verlust zu verzeichnen. Unterstützt euch gegenseitig. Seit füreinander da. Uns hat das noch viel viel mehr zusammengeschweißt.Es hat uns allen geholfen. Bedenke immer, du weißt nie, wielange ihr euch noch habt. Es kann von eine Sekunde auf die andere passieren, das haben wir bei unserer Mutter gesehen. Ich bin froh, dass ich meinem Dad jetzt wenigstens einen Teil davon zurückgeben kann, was er 20 Jahre lang auch für mich getan hat... für mich gesorgt!!!
Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass auch ihr es schafft über euren Verlust hinwegzukommen! Lieben Gruß Nadin
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