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Alt 01.11.2006, 20:50
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: totale lymphknotenentfernung

Hallo Gisela,
das tut mir furchtbar leid mit deiner Schwester - ich kann dich gut verstehen, dass du dir schon wegen dieser traumatischen Erfahrung die andere Seite auch abnehmen lässt. War bei mir übrigens ähnlich - allerdings war bei mir auch auf der anderen Seite ein Herd gewesen, wenn auch ein winzigkleiner, den hätte man ohne Probleme brusterhaltend operieren können. Wollte ich aber nicht, da 1) wegen meiner sehr kleinen Brüste ein gutes kosmetisches Ergebnis eher unsicher war, 2)weil ich mir nicht immer Sorgen machen wollte, ob in der verbleibenden Brust ein neuer Krebs wächst, und 3) wegen des Symmetriegedankens. Ich habe mir einfach überlegt, was für ein Mensch ich bin und wie mein Alltag aussehen wird - und dann war die Entscheidung gefällt. Es hat sich auch wirklich schon bewährt - da ich im Moment Bestrahlungen bekomme, ist die Haut sehr empfindlich, sodass ich am Liebsten ganz ohne BH und Prothesen rumlaufe, und häufiger auch spontan so in die Öffentlichkeit gehe - dabei stelle ich fest, dass es keinem Mensch auffällt, schon gar nicht wenn ich eine Jacke oder einen offenen Mantel trage. Mit einer Brust, also asymetrisch, käme ich mir in solchen Situationen sehr viel "freakiger" vor. Ich hatte aber wie gesagt sowieso kleine Brüste, bin klein und zierlich und bilde mir ein, das die Flachheit durchaus zu meinem Typ passt! - ich habe mir zwei totschicke "Schieber"Mützen gekauft, die hier in Deutschland gerade modern sind, die ich auf meinen noch ultrakurzen Haaren schön verwegen schief aufsetze, die ziehen alle Blicke auf sich - das lenkt die Leute sowieso von allem andern ab. Langfristig werde ich aber wohl meine Prothesen tragen, wenn ich mich dran gewöhnen kann.....

Zu der Sentinelsache - ja man kann nicht alles haben. Wenn man die Chemo vor der OP bekommt, wäre zu diesem Zeitpunkt die Sentinelmethode nicht mehr 100% aussagekräftig - d.h. es könnte doch sein, dass z.B. zufällig im 5. oder 6. Lymphknoten noch was ist, der Sentinel aber frei - wer weiß wie die Zytostatika genau wirken!

Zum Chemoerfolg - du bist sicher etwas enttäuscht, dass der Tumor nicht so doll geschrumpft ist - ich will dir ja nun keine übertriebenen Hoffnungen machen, aber bei mir konnte man bis zum Schluss ca 4x5 cm Tumor tasten (am Anfang waren es 8x9 cm, auch in kürzester Zeit gewachsen) und bei der pathologsichen Untersuchung stellte sich heraus: Alles nur Trümmer! Es wurden nur noch 4,5 Millimeter!! Tumorrest gefunden!!!! Also, wart´s erst Mal ab - die Taxane sind ungeheuer wirksam. Und selbst wenn da noch einiges an Tumor übrig sein sollte - wichtig ist doch, dass die Chemo im restlichen Körper mit den vielleicht vorhandenen Mikrometastasen "aufgeräumt" hat!

Ach ja, eine Information haben wir noch nicht ausgetauscht. Weißt du ob dein Tumor Her2neu positiv ist (heißt auf Englisch genauso)?? Wie sieht es mti den Hormonrezeptoren aus? Bei mir sind beide PR und ER stark positiv, ich habe (hatte?!) einen invasiv lobulären Krebs (extrem schwer zu erkennen) mittelgradig aggressiv (G2) und Her2neu negativ. Ach ja, und ich bin 45 Jahre alt.

So, nun noch das amerikanische Forum:
http://community.breastcancer.org/ub....php?Cat=0&C=1

Das hat soviel Teilnehmerinnen, dass es fast für jedes Thema ein Unterforum gibt. Ich habe bisher nur im Invasive Lobular Unterforum geposted.

So, jetzt tun mir die Arme weh.
Herzliche Grüße nach New Orleans - die Zustände haben wir hier gut vor Augen, da zum Jahrestag der Katastrophe viele Reportagen kamen!!

Susanne
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