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Alt 22.10.2006, 17:02
biancaneve biancaneve ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

Liebe krisi1216,

es ist schade, dass Dein Freund mit der Situation so überfordert ist. Ein bißchen war es auch mit meinem so, aber mit der Zeit haben wir uns einigermaßen wieder eingespielt. Ich habe ihm in der schwersten Zeit vor allem viel Praktisches (Haushalt, Wege, etc.) "umgehängt". So war ich selbst entlastet, konnte mich mehr um die Familie bzw. mich selbst kümmern bzw. mich auch mal einfach hängen lassen. Andererseits stand er nicht vor Aufgaben, die ihm nicht liegen. Wir hatten obendrein das Glück, dass er sich sehr gut mit meinem Vater versteht und sich immer wieder mal "von Mann zu Mann" Zeit genommen hat und nimmt.

Hast Du schon einmal versucht, ihn auf die Situation, die Du weiter oben geschildert hast ("virtuelle Klagemauer...") offen anzusprechen? Vielleicht kann Euch das weiterhelfen, vielleicht hat er nicht bedacht, dass Du Dich dadurch ausgelacht gefühlt hast? Versuch doch mal, ihm Deine Eindrücke zu schildern, wie sein Verhalten auf Dich wirkt. Wie Du an uns siehst, bist Du nicht die Einzige, der es erst nach einigen Wochen wirklich schlecht geht - ich glaube, ich bin ein ganz gutes Beispiel dafür...

Mit meiner Oma ist es immer noch ziemlich schwierig, aber es geht so einigermaßen. Mittlerweile hat sie verstanden, dass ich - im Gegensatz zu meiiner Mutter - voll berufstätig bin und daher nicht immer "flexibel auf Kommando" da sein kann. Mitunter kommt es noch immer vor, dass sie versucht, mich unter Druck zu setzen, dieses oder jenes sofort zu tun - aber es wird besser. Ich glaube, auch ihr Beinahe-Herzinfarkt hat ihr hier einiges zu denken gegeben.

Ganz lieben Gruß von Alexandra
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