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Alt 03.09.2006, 09:54
Krasi Krasi ist offline
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Daumen runter AW: Ab wann ist ein Tumor groß...

Am 22.08 war mein SchwiPa für 4 Tage im Klinikum, man hat ihn direkt dabehalten nachdem er sich mit seinen schlechten Blut-Werten und den undurchsichtigen CT-Aufnahmen dort vorgestellt hat. Dann hat man bis Sa. Test gefahren und ihn dann nach Hause gelassen, da die Auswertung einige Tage in Anspruch nahm. Mittwoch letzter Woche bekam er dann einen Anruf vom Prof. und erzählte danach meinem Mann es sei alles ok, man wüde nur die Chemo umstellen, dann gab mein Mann mir den Hörer weiter und er erzählt mir was, das eine OP zur Zeit nicht möglich sei und man die Chemo ändere, damit die die Punkte auf der Lunge bekämpft
?????HÄ???? WAS war das jetzt ???
Aufgrund dieser gegensätzlichen Aussagen habe ich am Do dann mit meiner SchwiMutter telefoniert, die mich direkt während des Telefonats bat mit dem Prof zu telefonieren, da da ja irgendwas nicht stimmen konnte. Also hab ich am Fr. mit dem Prof telefoniert und die schmerzhaften Neuigkeiten ( die wir zwar erwartet hatten, aber doch gewünscht hatten es wäre nicht so) erfahren. Der Tumormaker ist nun über 500 gestiegen, man geht von einem Rezidiv aus, was aber leider auf dem CT noch nicht zu lokalisieren ist. Die Lunge zeigt Fragliche stellen, aber eine OP würde unser Problem noch nicht lösen, da dies nicht der auslöser sein wird. Man könne im Moment nur die Chemo umstellen und engmaschig per CT kontrollieren. Es ginge meinem SchwiPa ja sonst gut. Nur das ich das dann wiederrufen mußte. Er klagt seit wochen über Rückenschmerzen und schwitzt nachts ohne Fieber zu haben so,daß er sich 2-3 mal während der Nacht umziehen muß. Er selbst sagte mir er fühle sich schlechter als 4 Wochen nach der OP. Da war der Prof überrascht, da mein SchwiPa ihm davon nichts gesagt hat und auch die andere SchwiTochter, die ja eigentlich auch deshalb mitgefahren war da der SchwiPa den Mund nicht aufbekommt und von seinen Symptomen berichten sollte ,nichts gesagt hat. Erschreckend muss man wirklich alles selbst regeln?!? Nun ja wir sind dann so verblieben, daß die CT-Aufnahmen nun nochmal speziell auch nach Ursachen, die mit diesen Symptomen einher gehen untersucht werden und ich werde dann bericht bekommen.
Besonders weiß ich nicht damit umzugehen, daß der SchwiPa allen Glauben machen will es wäre alles in Ordnung, dabei hat er von dieser Diagnose selbst vom Prof. bereits erfahren. Am selben Abend war er noch vorbei gekommen und erzählt uns am Tisch, daß seine Werte ja wieder besser geworden wären und er gewußt hätte, daß bei mir ( ich leide an einer Plazentainsuffizienz) auch alles in Ordnung gehen würde, so wie bei ihm. Was soll man dazu sagen???
Mein Mann weiß nun natürlich davon und meine SchwiMutter, allerdings kam dann auch raus, daß der andere Sohn nichts von dem Gespräch zw. mir und dem Prof. (um das sie mich ja gebeten hat) erfahren soll. Da hab ich mir nur gedacht was soll das alles wieder.
Es ist so erschreckend zu wissen wie krank er ist und nichts machen zu können als abzuwarten. Seiner Frau hab ich den Rat gegeben, die Zeit zu nutzen und noch viel zusammen zu unternehmen (" und wenn es nur verlängerte Wochenenden sind"), da dies von seinem Zustand her noch geht. Da sie einen eigenen Betrieb haben und sich nicht wirklich Zeit für sich nehmen, aber diese Zeit werden sie nie wieder bekommen, fand ich diesen Rat wichtig und angebracht. Sie wird sich das später nämlich nicht verzeihen können zu wissen es wäre noch möglich gewesen, aber wegen des Betriebs haben wir es nicht gemacht und es wird bei ihnen nicht wie bei vielen anderen am Geld scheitern.. Ich glaube ich kann sowas sagen, da ich meine Mum mit 16 an Krebs verloren hab und weiß wie gerne ich noch Zeit mit ihr verbracht hätte.
Ich denke jeder Tag zählt, denn jeder Tag ist eine Erinnerung ,die man sein Lebtag in sich trägt und die niemand einem mehr nehmen kann, doch später zu wissen ich habe diese Zeit diesen Tag nicht genutzt, obwohl ich wußte wie kurz die verbleibende Zeit sein kann (nicht muss), wird ein Leben lang wehtun.
So nun warte ich auf den nächsten Anruf und habe wie immer Fragen über Fragen im Kopf und hoffe wenigstens ein paar Antworten zu bekommen.


LG
Silke
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