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Alt 02.12.2001, 15:53
Gast
 
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Standard Läuft in der Klinik was falsch?

Hallo, Chrissi,
meine Erfahrungen sind nicht neuester Natur, es ist schon mehr als eine Dekade her, daß meine Mutter an Darmkrebs gestorben ist. Mittlerweile halte ich mich oft im Foraum auf, weil ich selbst betroffen bin, Lungenkrebs.
Es erstaunt mich aber immer wieder, daß sich die Situation, gerade bei so hilfslosen Patienten, wenig geändert zu haben scheint. Dabei müßte doch gerade dem Pflegepersonal nahegebracht werden, wie wichtig die Psyche ist und daß sie in dieser Situation untrennbar mit Zuwendung und Schwerzbekämfung verbunden ist.
Wir wollten damals meine Mutter bis zum Schluß zu Hause behalten, ging dann aber nicht, weil sich ein Darmverschluß gebildet hatte und sie dannach das Morpphium direkt über einen Zufluß zum Rückenmark verabreicht bekam. Das ging natürlich zu Hause nicht.
Sie ist auch im Krakenhaus ganz liebevoll versorgt worden, aber gerade dieser Punkt, das rechtzeitige Verabreichen von Schmerzmitteln, war auch bei uns ständiger Anlaß zu heftigen Diskussionen. Ich habe mich immer mit den Ärzten gefetzt, denn in diesem Fall waren sie zuständig dafür.
Ich finde die Idee von Florian, sich direkt mit der Stationsschwester auseinanderzusetzen, aber sinnvoll. Ich würde auch ganz diplomatisch vorgehen (mittlerwiele bin ich ja auch schon ein wenig älter). Fang einfach ganz vorwurfslos damit an, daß Du ja weißt, wie viel auf der Station zu tun ist und daß Dir bewußt ist, wie sehr das Pflegepersonal überlastet ist. Bitte doch einfach die Stationsschwester, ob sie in Anbetracht der besonderen Lage Deiner Mutter nicht ein extra Auge auf sie werfen könne und das Personal vielleicht auch diesbezüglich anweisen würde. Du siehst dann ja, wie die Reaktion ist und ob es etwas ändert. Wenn sich nichts tut, muß man überlegen, zu welchen Mitteln man noch greifen kann. Unternehmen mußt Du aber auf jeden Fall etwas, da Deine Mutter selbst so hilfslos und auf Dich angewiesen ist. Versuch 'mal 'was und laß uns wissen, ob sich etwas geändert hat. Ich drücke Dir jedenfalls ganz fest die Daumen und wünsche Dir und Deiner Mutter von Herzen, daß die Behandlungen anschlagen.
Liebe Grüße. Kathi
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