Thema: Gedicht
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Alt 25.02.2003, 15:57
Gast
 
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Standard Gedicht

so sieht es in meiner Gedankenwelt auch aus.
Mir gehen die letzten Tage so viele Gedanken durch den Kopf. Warum braucht es erst den Tod eines geliebten Menschen bis man sich so viele Gedanken macht? Fragen, die niemand beantworten kann. Und niemand kann einem WIRKLICH dabei helfen. Da muss jeder für sich alleine durch.
Aber es gibt Menschen die einem eine Stütze sind in dieser Zeit. Die einfach nur für einen da sind. Man muss sich glücklich schätzen, wenn man solche Freunde hat! Sie sind das kostbarste was wir haben. Nie sollten wir das vergessen!
Es geschehen so viele schöne Dinge in unserem Leben. Sie treten leider in solchen Momenten in den Hintergrund. Aber es wird sie wieder geben, daran glaube ich ganz fest. Wäre es nicht schlimm wenn man sich diese Chance entgehen lässt? Mir tun nur die Leid, die nie mehr diese Chance haben werden. Ich stelle es mir wie einen langen, endlosen Schlaf vor. Sie werden auch nie mehr leiden müssen. Dieser Gedanke spendet mir Trost.
Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Tut sie das wirklich?
In diesem Augenblick fällt es mir sehr schwer das zu glauben. Aber ich weiß, sie wird sich über meine Schmerzen wie ein Schleier legen. Langsam, ganz langsam werden Intensive Gefühle zu Erinnerungen. Einerseits ist es auch gut so, wir würden sonst irgendwann zerbersten. Anderseits kommt es mir wie ein kleiner Verrat vor. Einen Verrat an denjenigen, den wir verloren haben. Dieser Gedanke schmerzt. Aber auch das wird vorbeigehen.... Irgendwann...
Ich bin kein gläubiger Mensch. Wie könnte ETWAS soviel Unrecht und Leid zulassen? Warum suchen wir Zuflucht in einer solchen Vorstellung? Ist es nicht viel zu einfach zu sagen "Gott wollte es so"? Ich weiß es nicht...... Die Menschen die diesen Glauben haben und darin Trost finden, sind irgendwie zu beneiden.
Von Schicksal sagt man, man kann nichts dran ändern. Es ist vorherbestimmt. Aber beeinflussen wir nicht jeden Tag, jeden Moment unseres Lebens, unser eigenes Schicksal und das von anderen? Hängt nicht alles untrennbar zusammen? Wenn ich jemanden eine Freude bereite, dann wird er vielleicht dieses gute Gefühl jemand anders weitergeben. Warten wir nicht darauf, dass jemand nett zu uns ist oder uns etwas Gutes tut. Fangen WIR damit an! Fang DU damit an! Ich werde mein bestes geben es so zu machen. Was das auch immer sein mag. Es kann ein Lächeln, ein Blick, ein Wort oder eine Tat sein. Man kann soviel geben. Oh, ich weiß wie schwer das fällt. Aber wir alle müssen unser bestes geben! Warten wir nicht bis morgen, vielleicht ist es dann zu spät!?
Und dennoch....
ich fühle mich so schrecklich hilflos. Was würde ich darum geben etwas mehr tun zu können?! Wenn der Glaube angeblich Berge versetzen kann, wieso kann er einen lieben Menschen nicht zurückholen?
Warum werden liebe Menschen aus dem Leben gerissen?
Warum müssen Menschen so sinnlos sterben?
Warum muss es so wehtun?
ES IST NICHT FAIR!
ES MACHT EINFACH KEINEN SINN!
Aber was ist auf dieser Welt schon fair?
Wie dem auch immer sein mag, ich möchte diese Zeilen nicht in einer Stimmung der Verzweiflung beenden. Nicht nur für mich, auch für dich. Ich möchte dir noch etwas mit auf deinen Weg geben. Es ist nicht viel, aber ich hoffe du verstehst was ich damit sagen will.
Solange du an den Menschen denkst, den du verloren hast, solange ist dieser Mensch nie wirklich tot! Er ist immer bei dir!
Sie hinterlassen in uns einen Teil von sich, eine Art Funken. Hüten wir diesen letzten Lebensfunken wie einen Schatz! In schwierigen Zeiten wird dieser Funke vielleicht zu einer Flamme, eine Flamme die uns von innen heraus wärmt und Trost spendet.