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Alt 06.08.2006, 10:38
Sanella Sanella ist offline
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Standard AW: Fortgeschrittener Bauchspeicheldrüsenkrebs

So jetzt will ich Euch mal berichten, habe ja lange genug geschwiegen

Zum Lesen war ich regelmäßig da, aber belastet mich doch alles immens und deswegen fand ich dann weder für Euch Worte, noch zum Berichten über meinen Pa.

Chemo wurde ja abgebrochen, nachdem festgestellt wurde der Tumor lässt sich dadurch nicht beeindrucken und die Chemo nimmt meinem Vater nur jegliche Lebensqualität.
Beim Onkologen wurde er heimgeschickt, er soll sich jetzt drei Wochen erholen und ausruhen, dann könne er sich wieder melden. Wobei der Onkologe da schon zu verstehen gab, dass er eigentlich keine weiteren Therapieoptionen hat. Es gäbe nichts, wäre schon zu weit fortgeschritten und der Tumor trete sehr sehr sehr agressiv auf.

Die drei Wochen verbrachte mein Vater vorwiegend auf dem Sofa und wurde immer schwächer. Er konnte kaum essen oder trinken. Hatte sehr selten überhaupt appetit, musste sich zwingen und immer wieder musste er erbrechen, oft keine Nahrung (war ja nix da) sondern gallig.

Immer wieder sprach ich meine Eltern drauf an, dass man ja beim Onkologen oder beim Hausarzt mal anrufen könne und die Lageschildern. Aber wurde immer auf Chemonebenwirkungen geschoben und die Hoffnung ausgedrückt, dass es morgen ja vielleicht besser ist.

Anfang letzter Woche machte meine Mutter dann doch nen Termin beim Hausarzt, aber dann war mein Vater zu schwach dort noch hinzugehen und wurde per Krankenwagen in die Klinik gebracht. Was mich sehr erleichterte, wusste ich doch wie dringend er inzwischen eine Infusion brauchte.

Dort wurde dann festgestellt, dass der Tumor inzwischen den Magenausgang bis auf ein winziges Löchlein komplett verschließt: Nahrungsaufnahme ist nicht mehr möglich. Er hat jetzt nen Zentralen Venenkatheter und wird künstlich ernährt. Seit der Diagnose Mitte Mai hat er 22kg abgenommen!

Er bekommt nun auch Fett, Vitamine, etc über die Infusion. Ob eine OP möglich ist, in Frage kommt besprechen die Ärzte noch. Da kann man dann wohl nen Bypass legen und denn Magenausgang umgehen.
Kann mir da jemand was drüber berichten?

Andernfalls bleibt die künstliche Ernährung. Es wurde noch das Legen eines Ports angesprochen.

Erleichterung bei uns darüber, dass es "nur der Magen" ist und nicht die Leber.
Die Leber ist mit Metastasen übersäät und das macht mir / uns Angst.


So das war die Zusammenfassung der letzten Zeit. Heftig war und ist für mich diesen turboschnellen Verfall zu sehen. Erschreckend und beängstigend war als mein Vater schon zum Unterhalten mit uns zu schwach war. Jetzt dank Infusion geht das wieder und wir genießen es.

Vor uns liegt nun die Auseinandersetzung mit Tod und Sterben....... Wir hoffen dass uns noch Zeit geschenkt wird und noch gemeinsame schöne Tage und Unternehmungen. Zeit zum Abschied nehmen, das ist nun unser Wunsch. es ist allen klar, dass mein Vater nicht mehrgesund werden wird.
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