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Alt 04.08.2006, 16:52
Polarbärin Polarbärin ist offline
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Standard AW: Mein Papa gibt sich selber auf

Hallo Rinesmama,

es gibt hier im Forum interessante Berichte über solche "Vorkommnisse". Wir sind da wohl nicht die Einzigen!

Ich hoffe deine Tochter verkraftet ihre Therapie relativ gut und es geht ihr den Umständen ertsprechend nicht sooo furchtbar elend ? Aber die Nachwirkungen einer Chemo sind ja nicht bei allen gleich . Sie hat es ja in ca. einer Woche auch geschafft, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Spricht sie denn auf sie an? Ich drück euch soooo die Daumen!!!:

Auf dem Röntgenbild meiner Mami war ein Schatten auf der Lunge zu sehen und sie musste heute zur CT. Ich habe sie abgeholt. Sie verbreitete fröhliche, gelassene Laune (IN ihr sieht's anders aus). Ich wartete ziemlich lange im Wartezimmer und wusste von meiner CT, dass die Ärztin mir persönlich SOFORT gesagt hatte, es sei nur eine Zyste bei mir. Ich wartete und wartete, immer unruhiger, dann kam auch noch der Röntgenarzt hinzu.....
Sie wurde dann gerufen und wir erfuhren, dass es nur eine Art Abbild des Knotens der Brust war und der Knoten gar nicht auf der Lunge sitzt! Alles rein, sauber, o.k!

Ich fiel ihr um den Hals, warf meinen Jüngsten hundert mal in die Luft, fiel fast der Ärztin um den Hals (ich entschied mich dann doch für einen feuchten Händedruck)! Mein Kreislauf bedankte sich in der Form, dass mir total wuschelig im Kopf wurde, doch ich war so happy!!!!

Meine Gott, wie wünsche ich euch auch solche Erlebnisse!!!!!! Es sind immer nur relativ kleine Schritte, doch man freut sich so unssagbar, wenn man in einer solchen belastenden Zeit etwas Gutes hört! Jetzt noch die Ergebnisse der Leber! Diese wird bestimmt auch o.B. sein!

Die Beerdigung von Papa war gestern sehr schön. Hätte ihm gefallen. Er hätte gesagt, wie toll wir alle aussehen. Eigentlich wollte ich nicht in schwarz kommen und sagt zur Mum, am Liebsten würde ich etwas in gelb anziehen, worauf ihr besorgtes Gesicht mir natürlich sagte, wie "toll" sie das finden würde. Ich entschied mich dann natürlich für (fast) schwarz. Doch "passend" finde ich es nicht!

Die Familie hatte alles toll organisiert, wofür ich sehr dankbar bin, und kam mir irgendwie so vor, als ob ich die Einzige gewesen bin, die keinen Handschlag tun musste. Ich konnte auch nicht viel helfen, weil er nicht in unserer Heimatstadt beerdigt wurde, doch so ein überflüssiges Gefühl hatte ich dennnoch.

Ich bemerke immer wieder, wie eine solche Krankheit die Persönlichkeit verändert, oder festigt oder hervorbringt, wie auch immer man es nennen darf. Auch zum Positiven, muss ich gestehen. Ich werde nie wieder so sein, wie ich gewesen bin. Vieles "Alte und Schlechte" habe ich abgelegt. Wie aus den Steinen, aus denen man etwas Schönes bauen kann...

Alles nur erdenklich Gute für euch !!!

Die Polarbärin
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