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Alt 13.07.2006, 08:34
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Petsi Petsi ist offline
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Registriert seit: 21.04.2006
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Liebe Luna,
Liebe Nerie,

ich hoffe Ihr habt gut geschlafen.

All das was Ihr beiden erzählt kommt mir so bekannt vor.

Wahrscheinlich haben Menschen in solchen "Notsituationen" doch oftmals die selben Erfahrungen.

Ich hatte damals eine Zeit da mochte ich nicht telefonieren, weil ich dann immer weinen musste. Ich bin dann einige Tage nicht ans Telefon gegangen und habe auch keinen meiner Freunde angerufen.

Habe Ihnen das später versucht zu erklären. Die meisten konnten es nicht verstehen. Sie sagten , das ich damit meinen Eltern doch auch nicht helfen würde.
Aussenstehende können sich einfach nicht in so eine Lage versetzen. Wie auch? Sie kennen nicht das Gefühl, wie es ist neben einem geliebten Menschen zu sitzen, dem es total schlecht geht, dem man den Eimer zum Erbrechen nach der Chemo hält, dem man die Haare komplett abrasieren soll usw. Das sind Dinge, die haben mich fürs Leben geprägt.

Mir war (und ist meistens) nicht nach Party usw. zu Mute. Ich bin durch die Krebserkrankungen von Mama und Papa ein ganz anderer Mensch geworden. Ich setze total andere Prioritäten. Versuche mich auch nicht mehr über Kleinigkeiten aufzuregen.

Es tut gut sich mit "Gleichgesinnten" zu unterhalten. Ihr versteht einen.

Ich wünsche Euch einen guten Tag, ohne schlechte Neuigkeiten.

Alles Liebe
Petsi
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